Metropolregion-IHKs stellen neues "12-Punkte-Programm Verkehr" vor
Steter Tropfen höhlt den Stein – so lautet die Bilanz der fünf Industrie- und Handelskammern der Metropolregion Nürnberg vier Jahre nach Erstauflegung des 12- Punkte-Programms-Verkehr. Nun liegt eine Programmfortschreibung vor – mit aktuellen Forderungen.
Am Montag, 18.07.2011 haben die fünf Industrie- und Handelskammern der Europäischen Metropolregion Nürnberg auf einer gemeinsamen Verkehrskonferenz in Würzburg das neue 12-Punkte-Programm Verkehr vorgestellt. Auf Einladung der Industrie- und Handelskammern der Metropolregion Nürnberg diskutierten Fachvertreter aus den Teilregionen mit Dr. Andreas Scheuer MdB, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und den Ministerialdirigenten Karl Wiebel, Bayerisches Staatsministerium des Innern, sowie Hans Peter Göttler, Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie. Das Zwölf-Punkte-Programm der IHKs enthält Projekte der Verkehrsträger Straße, Schiene, Wasser und Luft und setzt inhaltlich vor allem auf nationale und internationale Verkehre, fordert aber auch den weiteren Ausbau der S-Bahnen. Zentrale Forderung der IHKs in Bayreuth, Coburg, Regensburg, Nürnberg und Würzburg ist die Optimierung der Verkehrsinfrastruktur.
„Ein gemeinsames verkehrsträgerübergreifendes Infrastrukturprogramm von fünf IHKs ist nicht alltäglich und deshalb sicher ein Grund, warum es nicht nur auf Ebene der fünf IHK-Bezirke in der Metropolregion, sondern auch in Berlin und München auf Resonanz stößt“, formulierte es der Präsident der gastgebenden IHK Würzburg-Schweinfurt, Dieter Pfister. Inhaltlich geht es den Industrie- und Handelskammern um die Optimierung der Verkehrsinfrastruktur innerhalb der Region genauso wie um die Optimierung der Verkehrsverbindungen auf nationaler, europäischer und auch globaler Ebene.
Bilanz seit 2007
Im Jahr 2007 wurde das 12-Punkte-Programm Verkehr der fünf IHKs der Metropolregion Nürnberg erstmals vorgestellt. Seitdem sind zahlreiche bedeutende Erfolge zu verzeichnen. Dazu gehörten der Lückenschluss der A 6 im Bereich Amberg bis Landesgrenze mit Tschechien oder die Fertigstellung der A 73 im Bereich Lichtenfels bis Suhl. Zudem konnte die Verlagerung des Terminals für den Kombinierten Ladeverkehr von der Nürnberger Austraße in das Güterverkehrszentrum Hafen Nürnberg realisiert werden. Und Ende 2010 wurde das S-Bahnnetz um die Verbindungen Ansbach, Hartmannshof, Neumarkt, und Forchheim/Bamberg ergänzt. Der sechsstreifige Ausbau der A 6 im Bereich Autobahnkreuz Nürnberg Süd bis Ausfahrt Roth wird bis Herbst 2011 abgeschlossen sein. Aber auch die A 3 verzeichnet im Raum Aschaffenburg bis Würzburg große Baufortschritte.
Aktuelle Inhalte
Vier Jahre nach Erstauflegung des 12-Punkte-Programms Verkehr wurde das Papier komplett überarbeitet, Bilanz gezogen und die Forderungen weiter zugespitzt:
1. A 3 Ausbau Aschaffenburg – Würzburg – Nürnberg – Regensburg – Passau
2. A 6 Ausbau Heilbronn – Nürnberg
3. A 73 und Frankenschnellweg: Erhöhung der Leistungsfähigkeit Nürnberg – Forchheim
4. Verlängerung der A 70 in Ost- und Westrichtung als Teil der Magistrale Würzburg – Schweinfurt – Bamberg – Prag
5. Direkte Anbindung des internationalen Airports Nürnberg an die A 3
6. Aus – und Neubau der ICE-Hochgeschwindigkeitstrasse Nürnberg – Bamberg – Coburg – Erfurt als Teil des Transeuropäischen Verkehrsachse 1 Palermo – Stockholm
7. Verbesserung der Schienenverbindung Frankfurt – Würzburg – Nürnberg – Regensburg – Passau – Wien
8. Verbesserung der Schienenverbindungen Nürnberg – Prag/Dresden (als Teil Transeuropäischen Verkehrsachse 22 Nürnberg/Dresden – Prag – Budapest – Athen/Constanta) und Leipzig – Hof – Regensburg (als Teil Ostkorridor DB) 9. Ausbau des S-Bahn-Netzes der Metropolregion (Stufe 2 + 3)
10. Donauausbau Straubing – Vilshofen und Mainausbau Würzburg – Bamberg als Teil des Transeuropäischen Verkehrsachse 18 Rotterdam – Konstanza
11. Ausbau des Kombinierten Verkehrs in der Metropolregion
12. Erhalt und Ausbau des Geschäfts- und Werkflugverkehrs in der Metropolregion
Für Harald Leupold, Vizepräsident der IHK Nürnberg für Mittelfranken und fachlicher Sprecher des Forums Verkehr und Planung der Metropolregion Nürnberg ist das gemeinsame Programm der IHKs typisch für die Arbeit der Metropolregion Nürnberg: „Je geschlossener wir unsere Positionen vertreten, desto eher werden wir wahrgenommen. Und seit der Erstauflage des Programms 2007 haben wir einiges erreichen können. Das hat uns ermutigt, nun rechtzeitig vor Neuaufstellung des Bundesverkehrswegeplans 2015 unsere Ziel für die verkehrliche Entwicklung in der EMN zu formulieren.“
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