Kammermusik für Streicher am 31. Juli in Lindenhardt

Am kommenden Sonntag, 31. Juli, erklingen um 20 Uhr in der St. Michaeliskirche Lindenhardt Werke von Johann Sebastian Bach, Benedetto Marcello, Bartolomeo Campagnoli . Solisten sind Tanja Becker-Bender, Violine und Ariane Becker-Bender, Viola. Tanja Becker-Bender, Professorin für Violine an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg, stellt unter anderem die Partita E-Dur BWV 1006 von Johann Sebastian Bach vor. Gemeinsam mit ihrer Schwester Ariane spielt sie neben der zeitgenössischen „Musica aeolica“ von Dimitri Terzakis (1979) auch Alessandro Rollas Duo Concertant C-Dur für Violine und Viola. Rolla war ab 1803 dreißig Jahre lang Dirigent an der Mailänder Scala. Ariane Becker-Bender, Viola musiziert zwei Sätze aus den 41. Cappricci op. 22 von Bartolomeo Campagnoli, der von 1797 bis 1816 Konzertmeister des Gewandhausorchesters in Leipzig war. Zusammen mit Jörg Fuhr am Cembalo erklingt die Sonate G-Dur von Benedetto Marcello. Jörg Fuhr rundet das Programm mit Cembalowerken von Johann Sebastian Bach und Domenico Scarlatti ab.

Tanja Becker-Bender wurde in Stuttgart in einer Familie von Musikern und Wissenschaftlern böhmischer Herkunft geboren. Frühe musikalische Erfolge zeigten sich in höchsten Auszeichnungen bei den internationalen Wettbewerben in Genf (CIEM), Brüssel (CIM Chimay), Tokio (Bunkamura Orchard Hall Award), Houston, Gorizia und Genua (Premio Niccolò Paganini) und führten zu solistischen Auftritten unter der Leitung von Kurt Masur, Gerd Albrecht, Fabio Luisi, Hartmut Haenchen, Hubert Soudant und Ken-Ichiro Kobayashi mit renommierten Orchestern wie dem Tokyo Philharmonic Orchestra, Jerusalem Symphony Orchestra, Yomiuri Nippon Symphony Orchestra, Houston Symphony Orchestra, Orchestre de la Suisse Romande, Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR, Konzerthausorchester Berlin und dem Wiener, dem Zürcher und dem Prager Kammerorchester.

Als begeisterte Kammermusikerin spielte Tanja Becker-Bender auch in Festivals zusammen mit Gidon Kremer, Yuri Bashmet, Boris Pergamenschikow und Arnold Steinhardt und gab Rezitals in New York, Buenos Aires, Montevideo, Paris, London, Rom und Wien.

Tanja Becker-Bender erhielt ihre musikalische Ausbildung durch die führenden Quartettmusiker der Welt: Nach ihrem Vorklassenstudium bei Wilhelm Melcher (Melos Quartett) an der Musikhochschule Stuttgart und einem Studienjahr bei David Takeno an der Guildhall School in London studierte sie bei Günter Pichler (Alban Berg Quartett) an der Musikuniversität in Wien und erhielt dort ihr erstes und zweites Diplom mit Auszeichnung. Als Stipendiatin des DAAD und der ZEIT-Stiftung schloss sie eine Studienzeit bei Robert Mann (Juilliard String Quartet) an der Juilliard School in New York mit dem Artist Diploma ab. Weitere Impulse erhielt sie durch den Bartók-Schüler György Sándor in New York und durch Eberhard Feltz in Berlin.

Tanja Becker-Bender hat es sich zur Aufgabe gemacht, den so subtil kommunikativen wie dramaturgisch gestaltenden Geist der Kammermusik auf alle Genres der Musik zu übertragen, Violinkonzerte wie Virtuosenstücke, Neue Musik in Uraufführungen wie auch Barockmusik auf historischen Instrumenten. Entsprechend widmet sie sich dem Violinrepertoire in einer großen Bandbreite. Ihr Interesse an der Neuen Musik führte sie zur Zusammenarbeit mit Komponisten wie Cristóbal Halffter und zu Uraufführungen von Werken von Rolf Hempel, Benedict Mason und Alexander Goehr.

Ihre im Jahr 2009 erschienene Aufnahme der „24 Capricci“ von Niccolò Paganini beim britischen Label Hyperion Records wurde von der Fachpresse mit Begeisterung aufgenommen und erhielt die Auszeichnungen „Editor’s Choice“ der Magazine „Gramophone“ sowie „Classic FM“. Eine weitere Zusammenarbeit mit diesem Label, u.a. mit einer Aufnahme in der Reihe „Romantic Violin Concertos“, ist in Planung. Dem gingen bereits Aufnahmen bei Pavane Records mit Werken von Dvorák und bei Brilliant Classics mit Konzerten von Albinoni voraus.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung charakterisiert ihr Spiel durch “völlig ausgereifte Virtuosität und phänomenale Intensität des Ausdrucks und der Balance”.

2006 wurde sie in der Nachfolge von Maxim Vengerov als eine der jüngsten Professorinnen Deutschlands an die Hochschule für Musik Saar in Saarbrücken berufen und erhielt zum Wintersemester 2009/10 je einen Ruf von der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und der Wiener Musikuniversität. Sie nahm den Ruf an die Hochschule für Musik und Theater in Hamburg zum Wintersemester 2009/10 an.

Tanja Becker-Bender spielt eine Violine von Giuseppe Guarneri del Gesù (Cremona 1728), Eigentum von „Blue de Brasil” der Fazenda Ipiranga und Leihgabe aus dem Instrumentenfonds der Deutschen Stiftung Musikleben.

Ariane Becker-Bender war viele Jahre lang Mitglied im Bundesjugendorchester und im European Union Youth Orchestra und spielte unter anderem unter der Leitung von Sir Colin Davis, Vladimir Ashkenazy, Mariss Jansons und Heinrich Schiff. 2002 war sie Solobratschistin im World Chamber Orchestra. Mehrfach wurde sie in Jugendwettbewerben mit ersten Preisen ausgezeichnet (Jugend musiziert, Tonkünstlerverband Baden-Württemberg), 2001 erspielte sie sich einen 2. Preis im „Internationalen Wettbewerb Junger Bratschisten“ in Bled (Slowenien). Nach Studienjahren in Düsseldorf (Prof. Jürgen Kussmaul) und in München (Prof. Hariolf Schlichtig) legte sie im Sommer 2003 an der Hochschule für Musik und Theater in München ihre Diplomprüfung mit hervorragendem Erfolg ab und konnte ihre Studien im Anschluss daran auf Einladung des Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse in Paris in der Klasse von Prof. Jean Sulem fortsetzen (Erasmus-Programm). Nach erfolgreichem Abschluss der Meisterklasse der Musikhochschule in München ist sie seit Sommer 2005 Akademistin im Orchester des Opernhauses in Zürich.

Eintrittskarten zum Preis von 10 € können unter Telefonnummer 09241-6086 vorbestellt werden. Dort können auch Platzreservierungen vorgenommen werden. Kinder und Jugendliche erhalten eine Ermäßigung von 2 €. Die Abendkasse ist ab 19.15 Uhr geöffnet.

Weitere Informationen sind im Internet unter www.solideo.de, der Seite der evangelischen Kirchenmusik in Bayern, und auf der Seite www.pegnitz-evangelisch.de der evangelischen Kirchengemeinde Pegnitz erhältlich. Seit kurzem haben die Pegnitzer Sommer Konzerte auch eine eigene Homepage unter www.pegnitzer-sommerkonzerte.de

Informationen zur gesamten Reihe, aber auch den einzelnen Veranstaltungen sind erhältlich bei „Pegnitzer Sommer Konzerte“, Rosengasse 41, 91257 Pegnitz, Telefon 09241/2965, bei den Fremdenverkehrsämtern der Region und in den Kirchen der Veranstaltungsorte.

Konzertprogramm

  • J.S. Bach: Partita für Violine solo E-Dur BWV 1006
  • J.S. Bach Italienisches Konzert: (Allegro) – Andante – Presto
  • Dimitri Terzakis: „Musica aeolica“ – Zwei Stücke für Violine und Viola (1979) 10′
  • Benedetto Marcello: Sonata G-Dur für Viola und Cembalo
  • Domenico Scarlatti:
    Sonate e-moll
    Allegrissimo
  • Bartolomeo Campagnoli:
    aus 41 Capricci op. 22 für Viola solo
    Nr. 34 Andantino (scherzando)
    Nr. 35 Allegretto scherzando
  • Alessandro Rolla: Duo Concertant C-Dur für Violine und Viola Allegro Adagio – Tema di Caraffa, Variazioni Presto

Tanja Becker-Bender, Violine
Ariane Becker-Bender, Viola
Jörg Fuhr, Orgel und Cembalo