"Leuchtpol" gibt ökologische Impulse bei Neubau des Kindergartens "Sattlertor" in Forchheim
„Gesundes Bauen im Elementarbereich“
Mit einer Maurerkelle bringt Oberbürgermeister Franz Stumpf eine Ladung Lehmputz an der Wand der zukünftigen Kindertagesstätte Sattlertorstraße an. „Die Stadt setzt für die Kindergartenkinder im Neubau in der Karolingerstraße den Schwerpunkt auf vorsorgenden Gesundheitsschutz. Und was gelernt haben wir auch dabei!“ Deshalb werden im neuen Kinderarten in den Gruppenräumen die Wände mit Lehm verputzt. Und die Eltern helfen fleißig mit. Sandra Amon, Leitung der Kindertagesstätte, hat gemeinsam mit ihrer Kollegin Ulrike Haas mehr als 30 Eltern und Teammitglieder zum Mithelfen zu einem gemeinsamen Lehmaktionstag auf der Baustelle motivieren können. Unter der fachlichen Anleitung des Baubiologen Ulrich Bauer aus Wendelstein, lernen die Eltern gemeinsam mit Bürgermeister Stumpf, welche Vorteile umweltfreundlicher Lehmputz für ein ausgeglichenes und gesundes Raumklima hat. Und ebenso, wie man eine Wand mit der richtigen Technik verputzt.
„Die Kinder haben durch das von Leuchtpol angestoßene Projekt die Möglichkeit, den Bezug zum Baustoff Lehm in der Lias-Grube vor Ort sinnlich zu erleben. Gemeinsam mit ihren Erzieherinnen werden sie in der ehemaligen Tongrube den Baustoff als traditionellen fränkischen Rohstoff nicht nur anschauen, sondern auch selbst mit Händen und Füßen erleben. Die Eltern und die Erzieherinnen lernen heute auf der Baustelle, was man mit dem traditionellen Rohstoffe machen kann und wie man damit richtige Häuser baut. Das kann wirklich jeder!“ sagt Amon beim Anrühren des Lehmputzes.
Das Projekt „Ökologisches Bauen im Elementarbereich“, das die Leuchtpol gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung von Umweltbildung gemeinsam mit der Stadt Forchheim im Neubau durchführt, soll bundesweite Signalwirkung haben. Hier soll beispielhaft gezeigt werden, dass es gerade beim Bauen von Kindergärten wichtig ist, ökologische und nachhaltige Materialien auszuwählen und einzubauen. Denn je jünger die Kinder sind, desto höher ist die Empfindlichkeit für Schadstoffe in dieser hochsensiblen körperlichen und geistigen Entwicklungsphase. Studien und gesetzliche Grenzwerte gibt es erst für Schulkinder ab sieben Jahren. Die ganz Kleinen werden somit nicht berücksichtigt.
In der Planung und Umsetzung wurde deshalb besonderes Augenmerk auf die Gruppenräume gelegt, da sich hier die Kindergartenkinder die meiste Zeit aufhalten. Neben Lehmputz hat sich Leuchtpol gemeinsam mit der Stadt Forchheim, dem Architekturbüro und einem Baubiologen Gedanken auch um Beleuchtung, Möbel, Elektrik, Regenwasser und vieles mehr gemacht. Für Ulrike Schaefer, Leiterin des Leuchtpol Regionalbüros Bayern, gehört auch Ökostrom dazu: “Die Versorgung mit Strom aus 100 % regionalen regenerativen Energien kann jeder Haushalt ganz einfach bewerkstelligen und somit seinen eigenen kleinen Teil zum Klimaschutz beitragen. Nachhaltiges und gesundes ökologisches Bauen muss gerade im Elementarbereich in Zukunft eine Herzensangelegenheit für jeden Träger werden. Deshalb führt Leuchtpol mit der Stadt Forchheim neben den Fortbildungen für Erzieherinnen zum Thema Umwelt und Energie neu erleben dieses Pilotprojekt durch. Die Regierung von Thüringen hat schon Interesse an dem Projekt gezeigt.
Weitere Informationen zu Leuchtpol unter www.leuchtpol.de
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