"Fränkischer Jedermann" von Fitzgerald Kusz im Pfalzmuseum Forchheim
Das Jahr 1911, in dem das Forchheimer Pfalzmuseum eröffnet wurde, bedeutete für den damals 37jährigen Wiener Dichter Hugo von Hofmannsthal einen großen Durchbruch: 1911 fand die Uraufführung des „Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal statt. Das „Theater Kuckucksheim“ bringt am Sonntag, dem 17. Juli, um 19.00 Uhr Fitzgerald Kusz` erfolgreiche Mundartfassung des traditionsreichen Mysterienspiels auf die Bühne. „Den Fränkischen Jedermann“ setzen Stefan Kügel, Benjamin und Lukas Seeberger unter freiem Himmel im Pfalzinnenhof in Szene.
Die Uraufführung des „Rosenkavalier“ von Richard Strauss, für den Hofmannsthal das Libretto schrieb, und der „Jedermann – Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes“, dem spätmittelalterlichen Mysterien- und Moralitätenspiel entlehnt, machten den Vertreter der Wiener Neuromantik („Jung-Wien“) schlagartig zu einem der populärsten Bühnenautoren deutscher Sprache. Der „Jedermann“, aufgeführt auf den Stufen des Doms, steht bis heute im Zentrum des Programms der Salzburger Festspiele. Vor zehn Jahren, 2001, feierte „Der fränkische Jedermann“ von Fitzgerald Kusz mit Michael Nowack in der Titelrolle in der Ruine der Nürnberger Katharinenkirche seine vielumjubelte Premiere.
Hauptakteur des „Theater Kuckucksheim“ aus Heppstädt ist Stefan Kügel, Puppenspieler, Schauspieler und Sänger, der bei dieser Koproduktion mit dem KunstKulturQuartier Nürnberg und dem Dehnberger Hof Theater erstmals mit seinen Söhnen Benjamin und Lukas auf der Bühne steht.
Vorverkauf ab Montag, 20. Juni 2011, bei Buchhandlung Streit am Rathausplatz (Tel. 09191/2408). Karten für 12,00 bzw. 10,00 € (Schüler, Studenten, Schwerbehinderte mit Ausweis). Abendkasse am Veranstaltungstag ab 18:00 Uhr in der Kaiserpfalz.
Die Aufführung ist für den Innenhof geplant, bei ungünstigem Wetter wird sie in den Saal des Erdgeschosses im Museum verlegt.
Zeit: Sonntag, 17. Juli, 19.00 Uhr
Ort: Pfalzmuseum, Innenhof
Eintritt: 12,00 bzw. 10,00 €
Der Fränkische Jedermann
von Fitzgerald Kusz, nach Hugo von Hofmannsthal
Gott ist wütend. Schlecht sind die Menschen, eitel und habgierig. Eigentlich würde er lieber heute als morgen zum Jüngsten Gericht blasen lassen. Doch Gott gibt der Welt eine letzte Chance: Wird der selbstsüchtige Jedermann im Angesicht des Todes zum Guten bekehrt, soll die Welt verschont bleiben. Dieser Jedermann ist ein hartherziger Genussmensch, voller Stolz und ziemlich selbstgerecht. Er hat nur Augen für seinen Reichtum und die Reize seiner Angebeteten, dem „Herzala“. Mitten auf einem Fest erscheint ihm nun aber der Tod höchstpersönlich, um ihn abzuholen. In der einen Stunde Aufschub, die er dem Tod abhandelt, kann er nicht einen einzigen seiner Freunde und Verwandten dazu überreden, ihn auf seinem letzten Weg zu begleiten. Und auch von seinen angesammelten Reichtümern muss er sich endgültig trennen. Einzig „sei Gwissen“ und „sei Glaum“, zwei allegorische Figuren, die entsprechend seines bisherigen Lebenswandels eher gebrechlich daherkommen, sind ihm noch eine Stütze und retten ihn vor dem Teufel und der ewigen Verdammnis.
Pfalzmuseum Forchheim
Kapellenstr. 16
91301 Forchheim
Tel. 09191/714-327, Fax: 09191/714-375
E-Mail: kaiserpfalz@forchheim.de
Internet: http://www.forchheim.de/content/kaiserpfalz-0
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