Bund Naturschutz bedauert verpasste Chance für ein Weltnaturerbe Buchenwälder im nördlichen Steigerwald
Bund Naturschutz und Freundeskreis Nationalpark Steigerwald kritisieren Ministerratsentscheidung gegen ein Waldnaturschutzgebiet und ein Haus der Buchen in Ebrach
„Bayern vergibt eine Riesenchance, wenn es dem Konzept für ein Unesco-Weltnaturerbe Rotbuchenwälder mit der Entscheidung für ein „Zentrum-Nachhaltigkeit-Wald“ im Steigerwald eine Abfuhr erteilen sollte“, kritisiert der BN-Landesvorsitzende Hubert Weiger den heutigen Ministerratsbeschluss. „Wir bedauern, dass Ministerpräsident Horst Seehofer anscheinend aus rein politischen Gründen den Schutz wertvoller Buchenwälder im Staatswald des nördlichen Steigerwaldes gegen den Wunsch aus der Region und gegen die Beschlüsse des Landkreises Bamberg und der Marktgemeinde Ebrach für ein Haus der Buchen derzeit nicht unterstützen will“, so Weiger.
Andere Landesregierungen wie Hessen und Thüringen hatten erst vor kurzem Grund zum Jubeln, weil sie mit der Verleihung des Prädikats „Weltnaturerbe“ für ausgewählte Buchenwälder nun auf einer Ebene mit dem Weltnaturerbe Wattenmeer oder dem Yellowstone-Nationalpark stehen und für den Tourismus noch attraktiver werden.
„Wenn sich bei der heutigen Entscheidung im Ministerrat die „Dagegen-Fraktion“ angeführt vom unterfränkischen Staatsekretär Gerhard Eck durchgesetzt haben sollte, wäre dies ein schlechter Tag für die Entwicklungschancen im gesamten Steigerwald und den Naturschutz in Bayern“, so BN-Landesbeauftragter Richard Mergner.
Noch vor vier Jahren habe Seehofer in seiner Zeit als Bundeslandwirtschaftminister im Bundeskabinett die deutsche Biodiversitätsstrategie beschlossen. Darin ist festgeschrieben, dass auf fünf Prozent der gesamten Waldfläche Deutschlands bis zum Jahr 2020 „Natur Natur sein darf“ und keine Forstwirtschaft betrieben werden soll.
Der Bund Naturschutz werde sich zusammen mit dem Freundeskreis Nationalpark Steigerwald weiter für den Schutz der wertvollen Rotbuchenwälder einsetzen.
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