Neuer Außenminister Benins ist dem Bayreuther Afrikaschwerpunkt in Forschung und Lehre verbunden
Nassirou Bako-Arifari ist neuer Außenminister der Republik Benin
Mehrere Jahre lang hat er in Deutschland gelebt und wissenschaftlich gearbeitet, dem Afrikaschwerpunkt der Universität Bayreuth ist er aufgrund vielfältiger Kontakte und gemeinsamer Projekte verbunden. Jetzt wurde der beninische Soziologe Dr. Nassirou Bako-Arifari zum Außenminister der westafrikanischen Republik ernannt.
Mehrfach lehrte er als Gastprofessor am Sonderforschungsbereich 560 „Lokales Handeln in Afrika im Kontext globaler Einflüsse“. Mit Prof. Erdmute Alber, die heute den Lehrstuhl für Sozialanthropologie innehat, und ihren Mitarbeiterinnen Dr. Jeannett Martin und Tabea Häberlein organisierte er Doktorandenworkshops und Methodentrainings in Benin, an denen Bayreuther und beninische Studierende gemeinsam teilnahmen. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit entwickelte sich auch mit dem Lehrstuhl für Sozial- und Bevölkerungsgeographie, seit er vor zwei Jahren mit Prof. Detlef Müller-Mahn und Dr. Martin Doevenspeck ein Praktikum für Bayreuther und beninische Studierende organisierte.
In Benin ist Dr. Nassirou Bako-Arifari als Dozent für Soziologie an der Universität Abomey-Calavi tätig. Diese wurde nicht zuletzt dank seiner Verbindungen zu Bayreuth eine Partneruniversität der Graduiertenschule BIGSAS, der Bayreuth International Graduate School of African Studies.
In den 1990er Jahren kam Dr. Nassirou Bako-Arifari für mehrere Jahre mit einem DAAD-Stipendium nach Deutschland. An der Universität Mainz arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. Thomas Bierschenk am Institut für Ethnologie und Afrikastudien. Bereits während dieser Zeit unterhielt er enge Beziehungen zu Prof. Erdmute Alber, indem er ihre Forschungsprojekte in Benin unterstützte, gemeinsame Lehrforschungen in Benin organisierte und Studierende bei ihren Examensarbeiten betreute. Die Universität zu Köln war anschließend eine weitere Station seiner wissenschaftlichen Laufbahn.
Nach Benin zurückgekehrt, gründete er hier das Forschungsinstitut LASDEL, das Laboratoire d’études et de recherches sur les dynamiques sociales et le développement local. Das international hochangesehene Institut, das er bis 2010 als dessen Direktor leitete, ist heute ein Knotenpunkt der deutsch-beninischen Forschungsaktivitäten in den Sozialwissenschaften. Seine politische Laufbahn begann 2007, parallel zu seiner wissenschaftlichen Arbeit, mit der Wahl zum Abgeordneten im Nationalparlament von Benin. 2011 folgte die Wiederwahl für eine zweite Legislaturperiode.
„Mit der Ernennung von Nassirou Bako-Arifari zum beninischen Außenminister hat die deutsche Afrikapolitik jetzt einen neuen kompetenten Ansprechpartner in Afrika“, meint Prof. Erdmute Alber, die gern an die Kooperationen im Bayreuther Afrikaschwerpunkt zurückdenkt. „Er ist mit Deutschland aus eigener Anschauung vertraut und kennt sich sehr gut in der deutschen Wissenschaftslandschaft aus. Vor allem kann er mit seinem sozialwissenschaftlich geschulten Blick für eine Politik stehen, die sich an einem wirklichkeitsnahen Bild von den Armutsproblemen des Landes orientiert. Wir bedauern es natürlich, dass wir wissenschaftlich nun weniger eng mit Nassirou Bako-Arifari zusammenarbeiten können. Aber zugleich gratulieren wir ihm zu seinem großen politischen Erfolg sehr herzlich!“
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