Erzbischof Schick: "Mit der Präimplantationsdiagnostik beginnt die Selektion menschlichen Lebens"

Der Tötung ungeborener Menschen werde Tür und Tor geöffnet – PID darf nicht zugelassen werden

(bbk) Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick spricht sich vehement gegen die Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID) aus. „Damit beginnt die Selektion menschlichen Lebens bereits vor der Geburt. Mit der PID wird nicht nur der Tötung von Menschen vor der Geburt Tür und Tor geöffnet, es werden auch alle Menschen mit Behinderung stigmatisiert“, sagte der Bamberger Oberhirte am Mittwoch (08.06.11) bei einem Gottesdienst  in der Behinderteneinrichtung der Barmherzigen Brüder in Gremsdorf (Dekanat Höchstadt).

Der Bamberger Erzbischof sprach sich für ein bedingungsloses Ja zum Leben aus. „Vor das Leben der behinderten Menschen gehört ein Plus und kein Minus.“ Wenn die PID erlaubt werde, dann stehe vor einem Leben mit Behinderung ein deutliches Minus, weil sie suggeriere, Menschen mit Behinderung müssen nicht sein. Eine humane Gesellschaft dürfe dies nicht zulassen.

Der Bamberger Erzbischof forderte zudem eine stärkere Integration von Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft. „Menschen mit Behinderung sind eine große Gabe und wichtige Aufgabe, an denen jede Gesellschaft wachsen und reifen kann“, sagte Schick. „Sie sind eine Gabe, weil sie Lebensfreude, Spontaneität, Ehrlichkeit, Dankbarkeit und Freundschaft besitzen und ausstrahlen. Sie haben Talente und Begabungen.“

Menschen mit Behinderung seien auch eine Aufgabe für die Eltern und Familien, für das Bildungs- und Gesundheitssystem sowie für die Arbeitswelt. „Wir sollten diese Aufgabe aber gern übernehmen, weil die Gaben, die diese Menschen einbringen, den Einsatz lohnen.“