MdB Scharfenberg: Probleme der Hebammen verschärfen sich

Gesundheitsministerium geht auf Tauchstation

Zum gestrigen Welthebammentag erklärt Elisabeth Scharfenberg, bayerische Bundestagsabgeordnete und Mitglied des Gesundheitsausschusses:

Nach den großen Hebammenprotesten des vergangenen Jahres versprach Gesundheitsminister Philipp Rösler, sich um die Probleme der Hebammen zu kümmern. Wer sich darauf verlässt, ist verlassen. Geschehen ist seitdem nichts.

Vor einem Jahr haben wir Grüne zum Hebammentag einen Antrag eingebracht, in dem wir eine vernünftige Datenerhebung im Bereich der Hebammenversorgung fordern. Diesen Antrag lehnt die Koalition ab. Die vom Gesundheitsministerium stattdessen versprochene Studie ist immer noch nicht vergeben.

Beim Versorgungsgesetz, das die Koalition vorgelegt hat, lautet die Analyse ebenfalls: Fehlanzeige. Unter Gesundheitsversorgung versteht die Koalition ausschließlich die ärztliche Versorgung. Dabei liegt bei den Hebammen viel mehr im Argen und der Handlungsdruck ist deutlich höher.

Wir Grüne machen uns für Gesetzesänderungen stark, die die Versorgung vor, während und nach der Geburt verbessern. Dies fordern auch die gesetzlichen Krankenkassen. In der nächsten Sitzungswoche wird der Bundestag über unseren Antrag zur Verankerung der Hebammenhilfe im Sozialgesetzbuch V erstmals debattieren. Wir werden dabei und bei der Forderung nach einer angemessenen Honorierung der Hebammen nicht locker lassen.