Erzbischof Schick gedenkt an der Gebetsstätte in Heroldsbach der Gottesmutter Maria und der Seligsprechung von Papst Johannes Paul II

Maria – „Türöffnerin“ für Christus,  Patronin und Vorbild für Papst Johannes Paul II

(bbk) Papst Johannes Paul II. habe bereits als junger Priester, später als Weihbischof, Bischof, Kardinal und schließlich als Papst in Rom, sich ganz der Gottesmutter anvertraut, erinnerte der Bamberger Erzbischof bei einer Eucharistiefeier zu Ehren Marias in der Gebetsstätte Heroldsbach. „Totus tuus – Ganz Dein“, lautete der  Wahlspruch von Papst Johannes Paul II., der am 1. Mai in Rom seliggesprochen wird. Dieser habe ganz unter dem Schutz Mariens und nach ihrem Vorbild, sein Leben gelebt, gewirkt und die Kirche geleitet, so Erzbischof Ludwig Schick.

Der erste Sonntag nach Ostern, der ‚Weiße Sonntag’ gelte auch als ‚Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit’. Papst Johannes Paul II. wollte die Barmherzigkeit Gottes, die in Jesus Christus ein menschliches Gesicht hat, verbreiten, sagte Schick. Am Vorabend dieses Festes vor fünf Jahren starb Papst Johannes Paul II. dessen erste Enzyklika den Namen  „Divis in misericordia – reich an Barmherzigkeit“ trug.

„Johannes Paul II. hatte sich ganz Maria anvertraut. Das gab ihm Sicherheit und Kraft, Mut und Unerschrockenheit, seine Aufgaben in der Kirche und in der Welt zu erfüllen“, hob der Bamberger Erzbischof hervor. Unter dem Schutz Mariens stand auch das Pontifikat des Papstes mit dem Motto „Öffnet dem Herrn die Pforten“.

Papst Johannes Paul II. habe den Eisernen Vorhang geöffnet, der die Menschen im Osten Europas, im atheistischen Kommunismus und in der Gottesferne gefangen hielt. Auch die Pforten zum Glauben, zum Evangelium, zur Kirche seien durch ihn vielen Menschen geöffnet worden: „In seinen über hundert Reisen in die ganze Welt öffnete er die Pforten der Herzen der Menschen für Christus, für den er pilgerte. Alle Menschen sollen an den guten Gott glauben und in diesem Glauben Hoffnung und Zuversicht, Gottes- und Nächstenliebe empfangen und schenken“, so Schick.

Die Gottesmutter Maria selbst sei die erste „Türöffnerin“ für Christus gewesen. Sie habe bei der Hochzeit in Kanaan für das erste Wunder Jesu die Türen geöffnet. Nach der Himmelfahrt habe sie mit den Aposteln gebetet, um dem Heiligen Geist die Pforten in die Welt zu öffnen. „Im Laufe der ganzen Kirchengeschichte war sie vom Himmel her Türöffnerin für Glaube, Hoffnung und Liebe, für das Evangelium, für den Heiligen Geist, für Jesus Christus und die Barmherzigkeit Gottes“, unterstrich der Erzbischof.

Auch der zweite Wahlspruch des Papstes, den er im Jahr 2000 zu Beginn des dritten Jahrtausends ausgab – „Duc in altum – fahrt hinaus auf die weite See“ – konnte er unter dem Schutz und Schirm Mariens verwirklichen. Damit wollte er die Gläubigen aufrufen „missionarisch Kirche zu sein.“

Alle Christen sollten weit hinausfahren auf das Meer dieser Welt, wo Gott die Menschen retten und für sich gewinnen will, fordert der Bamberger Oberhirte. Statt in den Turbulenzen unserer Zeit unterzugehen, oder sich in Macht, Geldrausch, Vergnügungen, Streit oder in der Informationsflut die Orientierung zu verlieren, gelte es Jesus Christus als sicheren Weggefährten anzunehmen. Mit ihm habe der Mensch und die Menschheit eine behütete Fahrt über das Meer des Lebens und der Geschichte und gelange sicher zum Hafen am Ende des Lebens, in den Himmel.

Schick erinnert daran, dass Johannes Paul II. die Gottesmutter als den „Meerstern“ verehrte, nach dem sich die Seeleute ausrichten. In einer Zeit der Verunsicherung sei die Gottesmutter wichtig, ihre Verehrung geboten und ihre Anrufung hilfreich, so der Bamberger Erzbischof und ruft dazu auf: „Lassen wir uns von Papst Johannes Paul inspirieren. „Totus tuus – ganz Dein“.
Vertrauen wir uns der Gottesmutter an! So werden wir selbst aus den Nöten dieser Zeit errettet, kommen durchs Meer unseres Lebens hindurch, zum sicheren Hafen in den Himmel und können viele dahin mitnehmen“.

Jeder Christ sei eingeladen unter dem Schutz und Schirm der Gottesmutter Maria dem Beispiel Papst Johannes Paul II. zu folgen: „Öffnen wir Christus die Pforte und fahren wir hinaus auf die See und wirken wir zum Heil der Menschen.“