"Gernstl in Oberfranken" im Bayerischen Fernsehen
Sendung am Freitag, 22. April 2011, um 15.15 Uhr
Erkundungen in Bayern. Das filmische Pfadfinderteam ist wieder unterwegs: Franz X. Gernstl, HP Fischer (Kamera) und Stefan Ravasz (Ton) haben sich die sieben Regierungsbezirke vorgenommen. Sie wollen herausfinden, wie die Bayern sind. Was sie ausmacht, die Franken, die Schwaben und die Altbayern. Was sie gemeinsam haben und was sie unterscheidet.
Erstes Forschungsgebiet ist Oberfranken. Die Oberfranken halten drei Weltrekorde: Mit 529 Bäckereien, 714 Metzgereien und 200 Brauereien ist Oberfranken die Region mit der höchsten Bäckerei-, Metzgerei- und Brauereidichte. Weltweit, wohlgemerkt! Doch was sagt das über den Oberfranken aus?
Das altehrwürdige, katholische Bamberg ist zwar nicht die Regierungshauptstadt aber mit neun Brauereien doch die Bierhauptstadt. Hier, im »Fränkischen Rom«, beginnen die drei Flaneure ihre Untersuchung, erst am »Würschtlwog’n« der Maseratifahrerin Gertrud Heil und dann im Schlenkerla. Dort wird ein legendäres Gesöff ausgeschenkt: Bamberger Rauchbier. Und weil ein Rauchbier erst nach dem dritten Seidl schmeckt, zieht sich die Verkostung.
Ein paar Kilometer weiter, in Egloffstein entdecken die drei Feldforscher einen Barockgarten: monumentale Säulen, breite Steintreppen, Statuen von Engeln, Löwen und Göttinnen. Sogar einen kleinen Trevibrunnen hat sich Manfred Ritter, Regierungsdirektor a. D., in seinen Garten gebaut, »weil es schön ist.« Allerdings sei dieses zweckfreie Streben nach Schönheit bestimmt keine spezielle oberfränkische Eigenart, meint er. Seine Nachbarn und Kollegen hätten mehr Verständnis, wenn er Radieschen und Spargel anbauen würde.
In der Fränkischen Schweiz gerät das Reporterteam unversehens auf exterritoriales Gebiet: »Willkommen im Königreich Haag«, steht auf dem Ortsschild. Der Dorfschmied Hubert Hunstein behauptet zwar, er sei nur der Hofnarr, aber er und sein Kumpel erklären präzise, wie er ist, der Oberfranke. Er sei ein Gewürfelter. »Er hat sechs Seiten, man bekommt immer eine neue Ansicht. Einmal ist er so, beim nächsten Mal ganz anders.«
In Bad Berneck im Fichtelgebirge erwartet das Team eine üppige fränkische Brotzeit beim Metzgermeister Maisel. In einem abgelegenen Tal im kalten Frankenwald treffen sie Till Eulenspiegel in Form einer lebensgroßen Bronzefigur, die sich Schullehrer Gerhard Marek vors Haus gestellt hat. Und im äußersten Norden Oberfrankens, in der Stadt Hof, endet die Reise, quasi am Mittelpunkt der Welt. Im Fernwehpark von Klaus Beer treffen Palm Springs, Tuntenhausen und Sydney aufeinander. Der reiselustige Bankkaufmann hat tausende Ortstafeln aus aller Welt zu einem einzigartigen Schilderwald zusammengetragen.
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