Die Spargelsaison 2011 ist eröffnet

„Das sind doch keine 20 Zentimeter“

„Das sind doch keine 20 Zentimeter“

Die Spargelsaison 2011 ist eröffnet. Der Spargelhof Kupfer eröffnete am vergangenen Montag, im Beisein von Landtagsabgeordneten Thorsten Glauber offiziell die diesjährige Spargelsaison. „Das sind doch keine 20 Zentimeter“; hinterfragte Landtagsabgeordneter Thorsten Glauber (Freie Wähler) scherzhaft. „Doch um genau zu sein sogar mehr als 20 Zentimeter, witzelte Kathrin Kupfer, die ehemalige Fränkische Spargelkönigin und gleichzeitig Tochter des Ehepaares Elmar und Lydia Kupfer, die in Hausen einen Spargelhof unterhalten. 22 Zentimeter sind nämlich genau die Mindest-EU-Norm für Spargel, erläutert Kathrin Kupfer.

„Es ist wieder soweit; für alle Freunde der Spargelzeit, bieten sich in den nächsten Wochen wieder schmackhafte Genüsse in vielerlei Spargel-Variationen und -kreationen“. Die warmen Temperaturen der letzten Tage lassen die Spargelköpfchen aus der Erde „schießen“. Neben dem „weißen“, oder auch „bleichen“ Spargel, wird bei den Kupfers auch der grüne Spargel – und in diesem Jahr erstmals auch ein violetter Spargel – geerntet und verkauft. Die einzelnen Spargelfarben unterscheiden sich auch im Geschmack. Der weiße, besonders mild schmeckende Bleichspargel wird von der Mehrheit der Spargelliebhaber bevorzugt. Der violette Spargel wird wegen seines feinen, im Vergleich zum Bleichspargel minimal kräftigeren und würzigeren Geschmacks besonders in Frankreich geschätzt. Der Grünspargel ist am herzhaftesten und am kräftigsten von den drei Spargelsorten.

Zirka acht bis zehn Stangen Spargel können pro Saison aus einer Pflanze geerntet werden, erklärt uns Elmar Kupfer. In mühsamer Handarbeit wird das „Weiße Gold“, oder wie man auch sagt, „König der Gemüsesorten“ geerntet. Zwar gibt es inzwischen „Erntemaschinen“, die aber allesamt von der Technik her noch nicht ausgereift sind, sagt uns Elmar Kupfer. „Schließlich muss die EU-Norm – hinsichtlich der Größe – eingehalten werden und das kann beim Einsatz solcher Erntemaschinen bisher nicht garantiert werden; deshalb bleibt nur die Handarbeit. Bei der Ernte gilt es aber gewisse Dinge zu beachten, zeigt  Kathrin Kupfer. Wird nämlich bei der Ernte die Knospe der Pflanze im Erdreich verletzt, stirbt die diese ab und es wachsen keine Spargelstangen mehr nach.

Ein Auge muss man als Spargelbauer aber auch auf die Schädlinge haben, die die Spargelernte schnell dezimieren können. „Da gibt es zum einen die Spargelfliege, die ihre Eier genau auf der Koppe des Spargelkopfes ablegt. Der Wurm, der sich aus dem Ei entwickelt, frisst sich dann von oben nach unten durch den Spargel und befällt die Wurzel, die dann abstirbt.

Rund fünf bis sechs Jahre kann auf einem Feld Spargel geerntet werden, erklärt Kathrin Kupfer. Der erste Spargel kann jedoch erst drei Jahre nach dem Setzen der Spargelpflanzen geerntet werden. „Die ersten drei Jahre wird die Spargelpflanze lediglich gepflegt; geerntet kann erst ab dem vierten Jahr werden“, erklärt Kathrin Kupfer. Die Spargelsaison ist also eröffnet. Der schmackhafte Spargel aus Hausen findet im Übrigen inzwischen internationale Abnehmer. Neben Großstädten wie Dresden, München, Berlin wird seit Jahren auch ins Ausland exportiert; sogar nach Indien wird der Hausener Spargel geliefert.