Erzbischof Schick: "Die Liturgie ist das Herzstück des katholischen Glaubenslebens"
Erzbischof Schick fordert eine Besinnung auf Ernst und Würde, Ehrfurcht und Heiligkeit in der Feier des Gottesdienstes anlässlich der Einführung/Installation von Domkapitular Professor Dr. Peter Wünsche
(bbk) Die Einführung eines neuen Domkapitulars bedeute „Indienstnahme“, erinnerte der Bamberger Erzbischof beim Pontifikalamt im Dom. Ein Domkapitular solle zusammen mit dem Bischof Verantwortung für die ganze Diözese mittragen. Er solle sich dafür einsetzen, dass die Ortskirche in allen Pfarreien, Seelsorgestellen, Gemeinschaften und Vereinen den Dienst zur Ehre Gottes und zum Heil der Menschen erfülle, so Schick.
Als Leiter der Abteilung Erwachsenenbildung/Liturgie sei dem neuen Domkapitular und Professor für Liturgie, Peter Wünsche, die würdige Feier des Gottesdienstes besonders aufgetragen. „Die Liturgie ist das Herzstück des katholischen Glaubenslebens“, erklärte der Erzbischof. „Die Verkündigung muss zum Gottesdienst führen und die Caritas von ihm ausgehen“, damit sie mit dem Evangelium verbunden bleibe. Nur so sei sie Caritas Jesu Christi sowie Caritas der Kirche und nicht irgendeine Sozialagentur, wie es viele in Deutschland und weltweit gebe, fordert der Erzbischof.
Bei den drei Funktionen der Kirche „Verkündigung, Gottesdienst und Caritas“ stehe der Gottesdienst nicht von ungefähr in der Mitte. Er sei das Zentrum der Kirche und des christlichen Lebens. Dies betone auch sehr deutlich das Zweite Vatikanische Konzil, so Schick. „A und O allen liturgischen Lebens ist die Eucharistiefeier. Das haben wir auch in unserem Pastoralplan der Erzdiözese Bamberg „Den Aufbruch wagen – heute!“ sehr deutlich zum Ausdruck gebracht.“
Deshalb könne die Sonntagseucharistiefeier durch nichts ersetzt werden, mahnt der Erzbischof. Nur, wenn ein Gläubiger sie nicht besuchen kann, solle er an einer Wort-Gottes-Feier oder einer anderen Form der Liturgie teilnehmen.
„Die Eucharistiefeier und alle anderen Gottesdienste müssen die Herrlichkeit Christi, die Schönheit des Glaubens, spüren lassen“, appelliert der Bamberger Oberhirte. „Deshalb darf Liturgie niemals durch überflüssiges Geschwätz zerredet werden. Liturgie darf kein Getue und keine Show sein. Ernst und Würde, Ehrfurcht und Heiligkeit muss sie ausstrahlen, um deutlich zu machen, dass es um das Heiligste der Kirche geht, denn in ihr ist der Heiligste, Jesus Christus, der Sohn Gottes, selbst gegenwärtig und wirkt.“ Der Liturge und alle, die in den Gottesdiensten mitwirken, müssten zurücktreten und so wirken, dass Jesus Christus im Wort der Heiligen Schrift und in den Zeichenhandlungen von den Gläubigen erfahren werde.
Liturgie müsse einen „gewohnten Raum“ eröffnen, in dem der Mensch Gott persönlich begegnen könne. Dafür müssten auch die liturgischen Normen eingehalten werden. Schon die Bedeutung des Wortes Liturgie, abgeleitet vom griechischen „Leiturgia“ – Leitung, weise darauf hin, erinnert der Erzbischof „Liturgie will zum Zentrum unseres Glaubens, zu Jesus Christus führen; so bilden die Gottesdienste Gemeinschaft mit Gott und untereinander.“
Den neuen Domkapitular Professor Wünsche ermutigte Erzbischof Ludwig Schick, die Liturgie im ganzen Bistum zu fördern, zu pflegen und zu überwachen. Die Erwachsenenbildung solle er gemäß den drei Aufgaben der Kirche angehen „Die Erwachsenenbildung soll Menschen bilden, damit sie im Missionsland Deutschland an der missionarischen Kirche teilnehmen und sie so formen, dass sie die Caritas mittragen und die Gesellschaft mit dem Geist Christi durchdringen können.“
Nach der Ernennung von Ordinariatsrat Professor Dr. Peter Wünsche zum Domkapitular an der Metropolitankirche Bamberg Anfang Dezember durch Erzbischof Ludwig Schick erfolgte nun am 12. April die Feier der Installation.
Domdekan Prälat Herbert Hauf übergab dem neuen Mitglied im Bamberger Domkapitel die Statuten des Metropolitankapitels. Nach der Ablegung des Treueeides übergab Domdekan Prälat Herbert Hauf dem neuen Domkapitular die Kapitelstatuten und überreichte ihm das Birett. Danach wurde das Kreuz des Domkapitels überreicht.
Professor Wünsche wurde an seinen Platz im Chor geleitet. Das feierliche Pontifikalamt bildete den Höhepunkt der Einführungsfeier.
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