Erzbischof Schick: "Ehe und Familie müssen bleiben, damit die Liebe bleibt!"

Bamberger Oberhirte fordert, dass Ehe und Familie vor anderen Lebensgemeinschaften absoluten Vorrang haben

(bbk) Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat einen „absoluten Vorrang“ und „klare Priorität“ für Ehe und Familie vor anderen Lebensgemeinschaft gefordert. In einer Fastenpredigt in der Bamberger Pfarrei St. Heinrich begrüßte Schick zugleich die jüngste Entscheidung der Bundesregierung, künftig Klagen gegen Kinderlärm zu erschweren. „Begreifen wir endlich, dass Kinderlärm Zukunftsmusik ist“, sagte Schick.

Ehe und Familie seien keineswegs ein Auslaufmodell, betonte der Bamberger Erzbischof. „Ehe und Familie sind gute Gaben Gottes an Frau und Mann sowie an jede Gesellschaft. Sie sind die Keimzelle von Kirche und Staat.“ Wenn Ehe und Familie ihre Vorrangstellung verlieren, bestehe die Gefahr einer „Ellenbogengesellschaft“ und die Gefahr von „sozialer Kälte“. Die Liebe sei in jeder Gesellschaft das tragende Fundament. Ohne Nächstenliebe gebe es kein Gemeinwohl und keinen Sozialstaat. In der Familie würde soziales Verhalten, Rücksichtnahme, füreinander Einstehen, Vertrauen und Treue gelernt, die für jedes menschliche Zusammenleben unabdingbar seien. „Ehe und Familie müssen bleiben, damit die Liebe bleibt.“

Es sei deshalb gerechtfertigt, das Ehegattensplitting in Deutschland zu erhalten. „Es ist das einzige deutsche Gesetz, das die Ehe beim Namen nennt und für Ehepartner einen Vorzug bringt.“ Ehepartner und Familien müssten auch im Arbeitsrecht, bei Versicherungen, bei Renten und Versorgungsansprüchen mit aller Klarheit Vorrang haben und behalten, sagte der Bamberger Oberhirte.

 

 

Schick ermutigte zudem in seiner Predigt junge Menschen zum Bund fürs Leben. Auch Jesus habe die Ehe hoch und heilig gehalten.  Der Bamberger Oberhirte wies darauf hin, dass schnelle sexuelle Kontakte vor der Ehe und ein voreheliches Zusammenziehen hinderlich seien, um herauszufinden, ob man wirklich zusammenpasse. Es sei für junge Leute wichtig, „zuerst miteinander ins Gespräch zu kommen, sich über alles auszutauschen und zu prüfen, ob man wirklich zusammen passt.“  Ehe und Familie seien schließlich kein leichter Morgenspaziergang. Die Liebe sei ein Akt des Verstandes und des Willens und deshalb werde die Ehe werde nach reiflicher Überlegung und aus freiem Entschluss eingegangen.

Nicht zuletzt müsse Ehe und Familie auch immer der Ort sein, an dem man bereit sein solle, sich zu versöhnen, „immer wieder neu anzufangen, sich immer wieder an die erste Liebe zu erinnern“, sagte Schick. In der Familie und in der Ehe lerne man zu teilen, zu verzichten und auch Spannung auszuhalten. Dies alles seien Fähigkeiten, die jeder im Beruf, in der Gesellschaft, im politischen und öffentlichen Leben benötige.

Der Bamberger Erzbischof forderte daher ein konsequentes Eintreten für Ehe und Familie. „Tun wir alles, damit Ehe und Familie bleiben, denn die Liebe muss bleiben, die gütig ist und langmütig, die verzeiht und Gemeinschaft bildet. Zu Recht schreibe Paulus, dass die Liebe mit dem Glauben und der Hoffnung das Höchste ist.“