Leserbrief zum Thema "Eintrittspreise Bambados"

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Sehr geehrte Damen und Herren!

Es mag sein, daß Bamberg ein Spaßbad braucht. Dennoch werden viele, die ohne viel Brimborium schwimmen oder im Wasser spielen möchten, das alte Hallenbad mit seinen verhältnismäßig günstigen Eintrittspreisen, zudem zentral gelegen und aus allen Richtungen auf kurzen Wegen erreichbar, vermissen. Und sicher werden sich einige von ihnen anderweitig, z. B. ins benachbarte Bischberg, orientieren – trotz der dort gegebenen Einschränkungen.

Unverständlich erscheint mir, daß Familien nur dann eine spürbare Vergünstigung erhalten, wenn sie mit mindestens zwei Kindern kommen. Sind wirklich alle Ein-Kind-Familien finanziell gut gestellt?

Wie hieß es noch vor zwei Jahren? „Kopf an: Motor aus.“ Die Kampagne sollte, wenngleich ohne faktische Unterfütterung durch konkrete Verbesserungen für Fuß- und Radverkehr, für die nicht motorisierte Mobilität auf Kurzstrecken werben. Auch das Bambados belegt, wie wenig ernst es der Stadt mit diesem Anliegen wirklich war bzw. ist:

Der Parkplatz des neuen Bades steht allen Besuchern kostenlos zur Verfügung. Übersetzt bedeutet dies: Wer zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Linienbus kommt, zahlt mit seiner Eintrittskarte einen Teil der Parkgebühren mit. Andererseits konnte ich bislang nicht vernehmen, daß bspw. über eine vergünstigte Kombikarte für die Anreise mit dem öffentlichen Personenverkehr nachgedacht wurde.

Da das Bad beinahe am Stadtrand errichtet wurde, ergeben sich für die Mehrheit der Besucher deutlich längere Wege. Standort und Preisgestaltung begünstigen somit die Anfahrt mit dem Pkw. Der ökologische Anspruch, mit dem das Bad beworben wird, obwohl sich noch weitere Fragen hierzu stellen, wird in diesem Punkt jedenfalls nicht erfüllt.

Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Bönig
Martin-Ott-Straße 8
96049 Bamberg-Gaustadt