Erzbischof Schick: „Wer das Alter nicht ehrt, ist der Zukunft nicht wert!“

Bamberger Oberhirte fordert attraktivere Gestaltung von Pflegeberufen und Maßnahmen gegen die Altersarmut

(bbk) Erzbischof Ludwig Schick hat eine größere Fürsorge und Achtung von älteren Menschen angemahnt. Er erinnerte am Freitag (25.02.11) in einem Gottesdienst im Bamberger Caritas-Pflege- und Altenheim St. Walburga an das vierte Gebot, „Du sollst Vater und Mutter ehren oder anders ausgedrückt: ‚Wer das Alter nicht ehrt, ist der Zukunft nicht wert‘“.

Das vierte Gebot beziehe sich nicht nur auf die direkten Familienangehörigen, sondern auch auf die Vorfahren insgesamt. „Keine Generation kann ohne die Vorausgehenden leben. Deshalb kann man das vierte Gebot auch übersetzen: ‚Wer Vater und Mutter ehrt, dem ist die eigene Zukunft garantiert.’“

Bei der Fürsorge für ältere Menschen sieht Erzbischof Schick Handlungsbedarf. „Begriffe wie Altersarmut, Pflegenotstand und Mangel an Pflegekräften sind Ausdruck hierfür“. Gute qualifizierte Pflege seien wir den älteren Mitmenschen schuldig. „Wir dürfen auch nicht vergessen, dass der Mut zur Familie und zum Kind nicht zuletzt davon bestimmt wird, ob wir für uns und unsere Kinder eine gute Zukunft bis ins Alter und bis zum Tod erwarten können.“

Erzbischof Schick verlangte zudem, die Pflegeberufe attraktiver zu gestalten und auch besser zu entlohnen. Es fehle die gesellschaftliche Anerkennung für diese Berufe, bemängelte der Bamberger Oberhirte. Er forderte, dass die Pflegekosten langfristig abgesichert werden müssen, wozu auch Maßnahmen gegen die Altersarmut gehörten. Leiharbeit, Bezahlung unter dem Mindestlohn, Dumpinglöhne und Arbeitslosigkeit verhindern Vorsorge für das Alter. Gesamtgesellschaftlich müssten die alten Menschen mehr Anerkennung finden.

Die heilige Walburga sei ein herausragendes Beispiel gewesen. „Die Sorge um die älteren, die kranken, die sterbenden Menschen war ihr so selbstverständlich, wie das Amen in der Kirche. Diese Haltung muss in unserer Gesellschaft wieder einziehen, dann werden wir zukunftsfähig und dann geht es auch unseren älteren Menschen gut“, schloss Schick.