Mustergültige Präventionsarbeit: Verbandsschule Baunach wird vom Landkreis mit Urkunde ausgezeichnet
„Vorbeugen ist besser als heilen“ – Unter diesem Motto hat der Landkreis Bamberg jetzt an die Verbandsschule Baunach eine Urkunde für ihre hervorragende Präventionsarbeit übergeben. „Mit der Urkunde würdigen wir die vorbildliche Arbeit der Verbandsschule Baunach und hoffen, dass sie viele Nachahmer findet. Denn Prävention ist eine Investition in die Zukunft und alle können mitmachen“, so Landrat Dr. Günther Denzler bei der Verleihung der Urkunde.
Im Rahmen einer Feierstunde, bei der neben Schulleiter Albert Knoblach, Vertretern des Schulamtes und der Lehrerschaft auch Bürgermeister Ekkehard Hojer anwesend war, nahmen die Schülersprecher Gianluca Ecarsi, Michelle Hanke und Gina Simpson stellvertretend für die gesamte Schulfamilie die Auszeichnung entgegen. Für die Umrahmung des Vormittags sorgten die Schülerinnen und Schüler selbst und boten den Gästen verschiedene Darbietungen. Die Schule beschäftigt sich bereits seit Jahren konsequent mit dem Thema Prävention und arbeitet hierbei unter anderem eng mit dem Theaterpädagogen Dirk Bayer und der Kommunalen Jugendarbeit des Landkreises Bamberg zusammen.
Nachhaltige Präventionsarbeit über Jahre hinweg
Bereits 2004 wurde ein Projekt der Kommunalen Jugendarbeit zum Thema Gewalt ins Leben gerufen. Der Theaterpädagoge Dirk Bayer bietet dabei für alle Schularten und Jahrgangsstufen interaktive Theaterstücke an, die sich mit den verschiedensten Themen beschäftigen: Gewalt, Rechtsextremismus, Jugendkriminalität, Sucht, Kinderängste und Sexualität. Dabei sind die Stücke jedoch nur ein Baustein des Präventionskonzeptes: Um ein bestimmtes Thema tiefer zu bearbeiten ist es möglich, Workshops für Schulklassen zu buchen. Dabei wird mit verschiedenen Methoden gearbeitet, z. B. Übungen, Improvisationstheater oder szenisches Spiel. Bei den Präventionsprojekten, die Dirk Bayer in der Baunacher Schule durchführt, vermittelt er den Kindern und Jugendlichen nicht: „Wenn Du dieses oder jenes tust, dann bist Du schlecht.“ Er geht vielmehr auf die jungen Menschen zu und fragt: „Was bringt Dir das, wenn Du bspw. Alkohol trinkst?“ und „Ist es das Wert?“. So wird versucht, die Stärken eines jeden einzelnen herauszuarbeiten und das Selbstbewusstsein zu stärken. Die Schüler sollen also versuchen, die Realität zu verändern, Positionen zu hinterfragen und alltagstaugliche Lösungen zu finden. Wichtig dabei ist der Aspekt der Nachhaltigkeit: Grundsätzlich kann eine Klasse von der ersten bis zur Abschlussklasse jährlich ein Stück und Workshops buchen. Dabei erleben und erfahren die Kinder bei jeder einzelnen Veranstaltung viel über sich und andere, können über die Jahre hinweg ihre Erkenntnisse vertiefen und bauen außerdem eine Beziehung zu dem Theaterpädagogen auf, der im übrigen stets anbietet, ihn bei Problemen auch direkt zu kontaktieren. Das Konzept stößt von Jahr zu Jahr auf größere Resonanz bei den Schulen und sogar Kindergärten gehören inzwischen zum „Kundenkreis“.
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