Ja zum Nationalpark Steigerwald: Buche Emma trifft Umweltminister Söder

Über 30.000 Unterschriften für Nationalpark Steigerwald

Unterschriften-Übergabe

Unterschriften-Übergabe

Am Freitag hat der Bund Naturschutz (BN) zusammen mit dem Landesbund für Vogelschutz (LBV), dem WWF Deutschland und weiteren Naturschutzverbänden in München über 30.000 Unterschriften für einen Nationalpark im fränkischen Steigerwald an den bayerischen Umweltminister Dr. Markus Söder übergeben. Mit dabei war auch die „Buche Emma“, ein mehr als 300 Jahre alter Baum, der sich eigens dafür vom Steigerwald auf den Weg nach München gemacht hatte.

Bei der Aktion unter www.ja-zum-nationalpark-steigerwald.de haben über 30.000 Menschen aus ganz Bayern, vor allem aus Franken für die Gründung eines Nationalparks Steigerwald unterschrieben. Die große Zustimmung werten die Naturschutzverbände als Erfolg und sehen sich in ihrer Forderung nach einem Nationalpark im nördlichen Steigerwald bekräftigt. Die bayerische Staatsregierung müsse sich endlich vor Ort einbringen, appellierte der BN-Vorsitzende Hubert Weiger an Umweltminister Söder: „Nötig ist eine Machbarkeitsstudie zum Nationalpark und ein von der Staatsregierung moderierter Dialog in der Region, Naturschutz ist schließlich Staatsaufgabe.“ Auch der LBV-Vorsitzende Ludwig Sothmann und Christoph Heinrich, Geschäftsleiter Naturschutz vom WWF Deutschland bekräftigten die Notwendigkeit des Nationalparks. „Gerade für den Artenschutz sind alte Buchen- und Laubwälder von zentraler Bedeutung“, so Ludwig Sothmann.

„Genauso wie Deutschland den Erhalt der Regenwälder in Brasilien fordert, muss Deutschland und muss auch Bayern im eigenen Land die alten Buchenwälder schützen, wenn es glaubwürdig bleiben will“, betont Christoph Heinrich vom WWF die internationale Verantwortung Bayerns. Denn die Bundesrepublik Deutschland und insbesondere das Flächenland Bayern tragen die weltweite Verantwortung für das Ökosystem Buchenwald. Diese Wälder gibt es nur in Europa. Bayern und Deutschland liegen im Zentrum der weltweiten Buchenwald-Verbreitung. Heute sind nur noch wenige Reste naturnaher, alter Buchenwälder vorhanden, ein besonders wertvoller im Steigerwald. Deswegen braucht Bayern einen Nationalpark Steigerwald, damit diese herrlichen Buchenwälder dauerhaft geschützt sind.

„Gerade in der Realisierung der Biodiversitätsstrategie muss die Lebensgemeinschaft Buchenwald, für die wir in Bayern weltweit zentral die Verantwortung tragen, in einem Nationalpark gesichert werden und somit eine nachhaltige naturgemäße Entwicklung ermöglicht werden“, so der LBV-Vorsitzende Sothmann.

„Wir freuen uns über die Zustimmung so vieler Menschen für einen Nationalpark. Zusammen mit dem Landesbund für Vogelschutz, der ebenfalls Unterschriften gesammelt hat, und mit unseren Partnern im Freundeskreis Nationalpark Steigerwald wollen wir damit verdeutlichen: Es gibt eine wachsende Zahl von Unterstützern für einen Nationalpark, besonders in Franken“, erklärte der BN-Vorsitzende Hubert Weiger.

Auch die alten Buchen des fränkischen Steigerwaldes haben die Initiative ergriffen: Ein über 300 Jahre alter Baum namens Emma hat sich auf den Weg nach München gemacht, um den Umweltminister zu treffen. „Buche Emma“ berichtet von ihren Sorgen um die alten Bäume im Steigerwald und bat den Umweltminister Söder um Unterstützung bei ihrem Anliegen: „Wir alten Buchenwälder sind heute stärker bedroht als der tropische Regenwald. Bitte schützen Sie die alten Buchen in den großen Staatswäldern des Steigerwaldes durch einen Nationalpark!“

Die Internetaktion des Bundes Naturschutz war Ende 2009 unter www.ja-zum-nationalpark-steigerwald.de gestartet. Das Ziel von 11.000 Unterschriften für 11.00 Hektar Nationalparkwald war bereits nach einem halben Jahr erreicht. Nach einem Jahr waren es über 30.000 Unterzeichner.