Erzbischof Schick beging den „Tag des geweihten Lebens“ mit Ordensangehörigen am 30. Januar in St. Josef, Nürnberg
(bbk) „Der größte Mangel, den unsere Kirche in Deutschland und in ganz Mitteleuropa hat, ist der Mangel an Heiligen“, so Erzbischof Ludwig Schick am Sonntag in einem Gottesdienst zum „Tag des geweihten Lebens“ in der Nürnberger Kirche St. Josef vor zahlreichen Ordensangehörigen und Priestern.
Nicht der Mangel an Gläubigen, Priestern, pastoralen Mitarbeitern, an Ordenschristen oder Geld, sei das eigentliche Problem der Kirche, sondern der Mangel an Heiligen – und Heilige seien das Allernötigste um die Krise in der Kirche zu überwinden, sagte der Bamberger Oberhirte. Er erinnerte an Heinrich II. und später den heiligen Otto, die einst die Erzdiözese aufgebaut haben. Diese hätten Klöster gegründet und reformiert, die einst Zentren des geistlichen Lebens, aber auch der Bildung und der Caritas waren.
Auch Nürnberg sei durch den heiligen Sebald, einen Mönch und Einsiedler, gegründet worden. Viele Klöster, besonders die Klarissinnen mit Caritas Pirckheimer in St. Klara, die Kartäuser, Franziskaner und Dominikaner, prägten dereinst die Stadt. Nürnberg wurde von Ordenschristen in vielerlei Hinsicht bereichert und auch heute seien es viele Ordenschristen, die zum Wohle der Stadt Nürnberg beitragen. Beispiele seien hier die Maria-Ward-Schule, das Theresienkrankenhaus, die „Domus Misericordiae“ und die Straßenambulanz. Auch den Jesuiten in St. Klara sowie den von Salesianern und Franziskanern betreuten Pfarreien bescheinigte der Erzbischof ein segensreiches Wirken.
„Heilige sind radikale Menschen, die bis an die Wurzeln des Christseins gingen und die Bergpredigt lebten“, so der Erzbischof. Heiligkeit sei ein Geschenk, welches letztlich im Dialog mit Jesus Christus entstehe, es müsse vorbereitet sein durch das Gebet und das Lesen der Heiligen Schrift, so der Bamberger Oberhirte.
Die wichtigste Aufgabe der Ordenschristen sei es um Heilige zu beten und die Heiligen in der Kirche zu fördern.
Es waren Heilige wie Benedikt, Franz von Assisi und Mutter Teresa, die am Anfang der Orden standen, erinnerte Schick. Diese Ordensgründerinnen und Ordensgründer bauten ‚Gegenwelten‘ gegen die Welt ihrer Zeit auf und halfen damit Krisen zu überwinden.
Die Christen seien heute zu angepasst um etwas zu bewirken. „Wir brauchen radikale und engagierte Heilige “, ermunterte der Bamberger Erzbischof und schloss mit der Frage „Sind wir auch selber bereit, Heilige zu werden?“
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