Zukunftskonzept: "Lebenswirklichkeit wurde ausgeblendet"
Deutlich kritisiert die IHK für Oberfranken Bayreuth die heute bekannt gewordene Tendenz des Berichts des Zukunftsrates der Bayerischen Staatsregierung. Darin wird vorgeschlagen, die regional- und strukturpolitischen Anstrengungen des Freistaats künftig auf Ballungsgebiete zu konzentrieren. „Ländliche Regionen würden durch ein derartiges Vorgehen abgehängt und sich selbst überlassen. Das ist keine Option“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Georg Schnelle. „Die Aussage des Zukunftsrates zeigt, dass diese Studie einseitig orientiert am grünen Tisch gemacht wurde. Die Lebenswirklichkeit wurde ausgeblendet. Es ist erfreulich, dass die Bayerische Staatsregierung diese Diskussion im Keim erstickt hat.“
Laut Schnelle wurde erst vor wenigen Tagen auf Kloster Banz eine Studie der vbw „Chancen und Potenziale für Oberfranken“ präsentiert, in der dargestellt wurde, dass sich gerade Oberfranken mit seiner polyzentrischen Struktur in den letzten Jahren überdurchschnittlich gut entwickelt habe und eine besondere Dynamik aufweise. Aus Sicht der IHK gibt es keinerlei Anlass, diese überaus erfreuliche Entwicklung nun zu konterkarieren.
Die IHK geht vielmehr davon aus, dass die Bayerische Staatsregierung an ihrer bewährten Strukturpolitik festhält, die Zukunftschancen auch ländlicher Regionen stärkt und damit auf dem Weg zu gleichwertigen Lebens- und Arbeitsbedingungen voranschreitet.
Der Vorschlag des Zukunftsrates kommt für die IHK indes nicht überraschend, wie Schnelle betont. „Mein Vorgänger Dr. Trunzer hat bereits bei der Berufung der Mitglieder des Zukunftsrates kritisch darauf hingewiesen, dass dem 22-köpfigen Gremium allein 15 Persönlichkeiten aus Oberbayern angehören, dagegen Oberfranken, Niederbayern und Schwaben überhaupt nicht vertreten sind. Angesichts dieser Tatsache ist es kein Wunder, dass die Interessen der ländlichen Regionen nicht in diesen Bericht eingeflossen sind. Dies auszugleichen ist nun Aufgabe der Bayerischen Staatsregierung.“
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