Fränkisches Bier in Mailand gebraut
Über drei Millionen Italiener begeistert
Zum ersten Mal konnten die Besucher der größten Handwerksmesse Ihrer Art einen Fränkischen Braumeister live erleben. Andreas Gänstaller zeigte mit einer von der Bamberger Mälzerei Weyermann zur Vefügung gestellte BrauEule, wie das neue Lieblingsgetränk der Mailänder entsteht.
L’Artigiano in Fiera – das sind die spannendsten Tage für Oberitalien, denn dann öffnet jedes Jahr für neun Tage im Dezember die große Schau, bei der sich handwerkliche Aussteller aus der gesamten Welt präsentieren. Dabei ist schon seit vielen Jahren der Verein Bierland Oberfranken, für den der Bayreuther Michael Hendl mit seiner Firma „Frank & Frei“ diesmal Biere aus Bayreuth, Hallerndorf und Trabelsdorf ausschenkte. Hatte Hendl im letzten Jahr noch eine Schaubrauerei aus dem Fränkischen Brauereimuseum Bamberg dabei, setzte er dieses Jahr noch einen drauf und nahm gleich einen Braumeister samt Mini-Brauerei mit, die den staunenden Italienern die fränkische Braukunst vor Augen und vor allem Nase führte: Andreas Gänstaller.
Und so bildete sich jeden Tag eine große Traube rund um die Weyermann-BrauEule, die sonst in der Versuchsbrauerei der Bamberger Spitzenmälzerei steht und nun mitten in Mailand dampfte und feinen Hopfen- und Malzduft verbreitete. Geduldig erklärte Gänstaller den Brauprozess wieder und wieder, musste immer wieder zum Mikrophon greifen, um von allen verstanden zu werden. Die große Begeisterung sorgte auch für reißenden Bierabsatz: Nach fünf Tagen war die Maisel’s Weisse ausgetrunken, einen Tag später folgte das Rauchbier, mit dem die Italiener noch vor wenigen Jahren gar nichts anzufangen wussten. Und so war am Ende der Messe klar: Die Franken müssen wieder kommen – und das werden sie auch, so sind Hendl und Gänstaller überzeugt. Letzterer baut übrigens gerade in Schnaid bei Hallerndorf eine neue Brauerei mit dem Namen „GÄNSTALLER“ auf, deren Biere es in der wiederbelebten Brauereigaststätte Straßgiech zu verkosten geben wird – damit ist Oberfranken dann um ein weiteres Stück lebendige Biertradition reicher.
Text / Bilder: Markus Raupach
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