Trotz Herzkrankheit: Die Franken hätten nicht auf ihre deftige Hausmannskost verzichtet

Umfrage der SBK unter herzkranken Menschen

Nürnberg/Erlangen, 18. Januar 2011. Nur jeder dritte Franke hätte vor 20 oder 30 Jahren auf gesunde Ernährung geachtet und sein Körpergewicht reduziert, um damit eine Herzerkrankung zu vermeiden. Das hat eine Umfrage der Siemens-Betriebskrankenkasse unter herzkranken Menschen ergeben. In ganz Deutschland und vor allem im übrigen Bayern hatten weit mehr Befragte angegeben, sie hätten sich gesund ernährt.

„Was hätten Sie vor 20 oder 30 Jahren anders gemacht, wenn Sie damals gewusst hätten, dass Sie am Herzen erkranken oder ein Risiko dazu haben?“ lautete ein der Fragen der SBK an 750 herzkranke Menschen in ganz Deutschland, darunter auch 100 Patienten aus Franken. Dabei zeigten sich die Franken erstaunlich beharrlich: Nur 34 Prozent der befragten Franken gaben an, sie hätten ihr Körpergewicht reduziert und generell auf eine gesunde Ernährung geachtet. Im übrigen Bayern waren dies 53 Prozent, in ganz Deutschland hatten 43 Prozent so geantwortet. Der Umkehrschluss: Zwei von drei herzkranken Franken würden trotzdem nicht auf ihre geliebte fränkische Hausmannskost verzichten. 24 Prozent der Befragten aus dem nördlichen Bayern gaben sogar an, sie würden überhaupt nichts an ihrer Lebensweise verändern, in Südbayern hatten nur 2 Prozent so geantwortet.

Die Franken kämpfen mit Stress

Dafür würden die heute Herzkranken in Franken effektiver Stress vermeiden. „Ich hätte auf einen besseren Ausgleich zwischen Beruf und Privatleben geachtet oder beruflichen Stress vermieden“, antworteten 58 Prozent der befragten Fragen (Deutschland: 50 Prozent, übriges Bayern 51 Prozent). Jeder dritte herzkranke Franke bekämpft laut der Umfrage heute Stress mit Entspannungsübungen, im übrigen Deutschland setzt nur jeder Fünfte auf Yoga & Co.

Herzgesund leben – auch mit deftiger Kost aus Franken!

(Herz)gesundes Essen: Da kommt viel Gemüse und Obst auf den Teller, wenig und mageres Fleisch, mehrfach ungesättigte Fette aus Olivenöl oder Nüssen. Herzgesundes Essen ist nicht nur fürs Herz gut, sondern macht fit und hält damit schlank. Hat die deftige fränkische Küche keinen Platz in der herzgesunden Ernährung? Doch, es kommt auf die Zusammenstellung an. Im Rahmen ihrer Themenwochen Herz hatte die SBK im November 2010 herzgesunde Ernährungspläne erstellt, in denen fränkische Bratwürste ihren festen Platz hatten. Die Pläne wurden auf dem Portal Facebook veröffentlicht.

Für die Analyse hat die SBK 750 ihrer Versicherten befragt, die aufgrund einer koronaren Herzerkrankung oder einer chronischen Herzinsuffizienz im Behandlungsprogramm SBK MedPlus KHK eingeschrieben sind. Im Fokus der Befragung stand die Lebensstiländerung bei Herzerkrankungen.

SBK Umfrage zur Lebensstiländerung bei Herzerkrankungen

Studiendesign:

  • Befragungszeitraum: Oktober – November 2010
  • Art der Befragung: per Post zugestellter Fragebogen
  • Befragte: 750 SBK-Versicherte, die am strukturierten Behandlungsprogramm SBK MedPlus KHK teilnehmen (Versicherte mit Koronarer Herzkrankheit und / oder chronischer Herzinsuffizienz)
  • Alter der Befragten: das durchschnittliche Alter der DMP-Teilnehmer liegt bei 71 Jahren
  • Regionale Schwerpunkte: die Befragten stammten vor allem aus Bayern, Baden-Württemberg, Berlin und Nordrhein-Westfalen

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick

Was hätten Sie vor 20 oder 30 Jahren anders gemacht, wenn Sie gewusst hätten, dass Sie am Herzen erkranken oder ein Risiko dazu haben?

  • Auf die Frage antworteten 42,8 Prozent der Befragten, dass sie ihr Körpergewicht reduziert und generell mehr auf eine gesunde Ernährung geachtet hätten. 23,4 Prozent hätten auf fettes Essen (vor allem Fleisch), Süßigkeiten oder Alkohol verzichtet.
  • Vier von zehn (42,3 Prozent) hätten mit dem Rauchen aufgehört und bereuen, dass sie überhaupt angefangen oder nicht früh genug aufgehört haben.
  • Viele der Befragten hätten außerdem auf ein stressfreieres Leben geachtet. Jeder Zweite (49,8 Prozent) hätte versucht, Stress gänzlich zu vermeiden und auf einen besseren Ausgleich zwischen Beruf und Privatleben geachtet oder wäre zumindest beruflichem Stress aus dem Wege gegangen. Ein Drittel (36,8 Prozent) der Teilnehmer betrachteten Stress im privaten Umfeld als Auslöser und hätten versucht, diesen zu verringern oder zu vermeiden.
  • 44,3 Prozent wären früher zum Arzt gegangen, um sich untersuchen zu lassen, 43,8 Prozent hätten mit diesem Wissen ärztliche Therapien, z. B. gegen Bluthochdruck oder erhöhte Blutfettwerte streng befolgt. Eine rechtzeitige Medikation hielt indes nur jeder Fünfte (19,4 Prozent) für wichtig.
  • Die meisten Befragten setzten auf eine veränderte (gesündere) Lebensweise. Nur 14,4 Prozent der Befragten hätten keine Veränderungen an ihrer Lebensweise vorgenommen.

Haben Sie Ihren Lebensstil verändert, nachdem Sie von Ihrer Herzerkrankung erfahren haben?

  • Ganze 87,6 Prozent der Befragten gaben an, tatsächlich etwas verändert zu haben.
  • So stellte ungefähr die Hälfte der Teilnehmer (51,2 Prozent) nach eigenen Angaben ihre Ernährung nach der Diagnose um.
  • Über zwei Drittel (71,1 Prozent) bewegten sich fortan regelmäßig – während jedoch lediglich  26,9 Prozent konstant Sport trieben. Die Bewegung wurde und wird also viel mehr in den Alltag integriert. Dazu ein Umfrageteilnehmer: „Ich gehe viel mit meiner Frau spazieren und habe die Gartenarbeit als erfüllendes Hobby entdeckt, das mich außerdem beweglich und fit hält.“
  • 92,5 Prozent nahmen fortan ihre Medikamente regelmäßig ein und halten sich seitdem strikt an die Vorgaben ihres Arztes. (Vorsorge-)Untersuchungen werden von 88,5 Prozent der Befragten immer wahrgenommen.
  • Über die Hälfte (52,7 Prozent) der Betroffenen achtet außerdem darauf, im Alltag weniger Stress zu haben – aber nur 19,9 Prozent können sich dafür begeistern, den Stressabbau durch regelmäßige Entspannungsübungen zu unterstützen. Ein Teilnehmer: „Wenn ich gewusst hätte, dass ich einmal am Herzen erkranke, hätte ich im privaten Umfeld vieles anders gemacht. Ich hätte nicht so viel gearbeitet und gespart und mich mehr um mich gekümmert. Ich lebe jetzt viel bewusster.“
  • Ein wichtiger Faktor war auch hier wieder das Rauchen. 42,3 Prozent der Umfrageteilnehmer hörten damit auf nachdem sie von ihrer Herzkrankheit erfahren hatten.

Was macht Ihnen das Durchhalten am schwersten, wenn Sie auf Dauer Ihr Leben ändern und Ihre Therapieziele erreichen wollen?

  • Knapp zwei Drittel (63,2 Prozent) der Befragten können sich nicht mit der Tatsache anfreunden, dauerhaft oder sogar lebenslang Medikamente nehmen zu müssen.
  • Eine wichtige Tatsache, die den Umfrageteilnehmern das Durchhalten erschwert ist, dass diese eigentlich gerne das essen und trinken möchten, was ihnen schmeckt. Diese Auffassung teilten vier von zehn (42,8 Prozent)  Befragten.
  • Weitere 35,3 Prozent haben gute Vorsätze, sind aber der Meinung, dass diese im Alltag schwer umzusetzen sind.

Über die SBK:

Die SBK (Siemens-Betriebskrankenkasse) ist eine geöffnete, bundesweit tätige Betriebskrankenkasse, sie ist mit fast 1 Million Versicherten die zweitgrößte Betriebskrankenkasse Deutschlands und gehört zu den 20 größten Krankenkassen bundesweit. Die SBK ist mit über 100 Geschäftsstellen und über 1.300 Mitarbeitern nahe bei ihren Kunden. Sie betreut ferner über 100.000 Firmenkunden bundesweit.

In der mehr als 100-jährigen Geschichte der SBK stand und steht der Mensch immer im Mittelpunkt ihres Handelns. Sie unterstützt auch heute ihre Kunden bei allen Fragen rund um die Themen Versicherung, Gesund bleiben und Gesund werden. Dies bestätigen auch die Kunden. Beim Wettbewerb „Deutschlands kundenorientierteste Dienstleister“ gehört die SBK seit Jahren zu den Besten, erreichte 2010 Platz 1 unter den Krankenkassen. Ebenfalls auf Platz 1 bei der Kundenzufriedenheit steht die SBK beim Kundenmonitor 2010 mit 8.000 befragten Versicherten. Gleichzeitig konnte sich die SBK im Wettbewerb „Deutschlands beste Arbeitgeber“ 2010 erneut unter den besten 100 Unternehmen platzieren. Sie erreichte den 6. Platz in der Kategorie der Unternehmen mit 501 bis 2.000 Mitarbeitern.