Ebermannstädter Firma Vierling stellt Optimierungsmaßnahmen vor

M4E verankert kontinuierlichen Verbesserungsprozess in der Unternehmenskultur

Durch kurze Wege verlaufen Wareneingangsprüfungen bei Vierling jetzt  wesentlich schneller. Harald Wagner, Leiter Wareneingang, bewältigt mit  seinem Team mittlerweile einen rund zehn Prozent höheren Warendurchsatz.

Optimierungsmaßnahmen

Der EMS-Anbieter (Electronic Manufacturing  Services) Vierling hat im Rahmen des internationalen Forschungsprojekts  Methods for Efficiency (M4E) Maßnahmen zur Effizienzsteigerung in der  Elektronik-Fertigung umgesetzt. Die am M4E-Projekt teilnehmenden  Forschungseinrichtungen und Unternehmen trafen sich an der Universität  Bayreuth, um einen aktuellen Statusreport zu geben. Vierling ist eines der  Unternehmen, bei denen die Optimierungsprozesse bereits weit  fortgeschritten sind. Ziel von M4E ist es, Prozesse zu analysieren,  Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzeigen und die Verschwendung von Ressourcen  zu reduzieren.

Kontinuierliche Verbesserung

„Durch M4E hat bei Vierling ein Umdenkprozess eingesetzt“, sagt Martin  Vierling, Mitglied der Geschäftsleitung und verantwortlich für Fertigung  und Prozessoptimierung. „M4E hat uns Möglichkeiten aufgezeigt, Ressourcen  optimal einzusetzen und schlanke Fertigungsabläufe zu entwickeln. Ziel ist  ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP), an dem das gesamte  Unternehmen beteiligt ist. Unsere Mitarbeiter schlagen fortlaufend  Verbesserungen vor und ein internes Lean Production Team überprüft  regelmäßig sämtliche Prozesse der Fertigung auf Wirtschaftlichkeit. Dies  verankert den Optimierungsgedanken dauerhaft in der Unternehmenskultur von  Vierling.“

Kurze Wege für mehr Produktivität

Aufgrund des M4E-Projekts hat Vierling mittlerweile über 20 Optimierungen  unterschiedlicher Tragweite vorgenommen. Im Wareneingang hat der  Elektronikfertiger zum Beispiel Prozesswege verkürzt. Die Mitarbeiter haben  den ehemals auf zwei Räume aufgeteilten Bereich in einem Raum  zusammengefasst, die Anzahl der Arbeitstische von 20 auf sieben und den  durchschnittlichen Laufweg von zwölf auf fünf Meter reduziert. In der  Montage hat Vierling bei einem Fertigungsprojekt durch verbesserte  Arbeitsplatzgestaltung eine Zeitersparnis von 30 Prozent erzielt. Um den  Energieverbrauch zu reduzieren, hat Vierling sein Druckluftsystem mittels  Ultraschall analysiert und Lecks geschlossen. Auf diese Weise ließen sich  Energieeinsparungen erzielen, die dem jährlichen Verbrauch eines  Vier-Personen-Haushalts entsprechen.

Internationale Zusammenarbeit

Im Rahmen des M4E-Projekts optimieren neben Vierling weitere fränkische  Unternehmen wie ABM Greiffenberger und Loewe Opta sowie das schwedische  Unternehmen UBD Cleantech ihre Arbeitsabläufe. M4E ist ein vom  Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördertes  internationales Forschungsprojekt zur Prozessoptimierung in kleinen und  mittelständischen Unternehmen. 2010 startete das auf zwei Jahre angesetzte  Projekt, an dem aus Wissenschaft und Forschung die Fraunhofer-Projektgruppe  Prozessinnovation, die Universität Bayreuth und die Königlich Technische  Hochschule Stockholm teilnehmen. Ziel von M4E ist es, die  Ressourceneffizienz und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen nachhaltig zu  steigern.