Worte in die Zeit: 4. Advent
Manuel – Immanuel – dieser Name, liebe Leserinnen und Leser, liebe Mitchristen, hatte schon seit alters her eine besondere Bedeutung. Das Volk Israel, aus dessen Sprache dieser Name stammt, wartete schon lange auf den Erlöser, den Heiland der Welt, den Messias. Gott hatte den Menschen durch die Propheten sagen lassen: „Ich werde euch den Messias schicken! Man wird ihm den Namen Immanuel – Gott ist mit uns – geben.“ Und in Jesus hat Gott sein Versprechen wahrgemacht – Jesus war dieser Immanuel, und Maria sollte ihm das Leben schenken. Davon haben wir im heutigen Evangelium gehört.
Als dieser Immanuel geboren wurde, haben dies die Herolde und Boten der Könige nicht im ganzen Land bekannt gemacht – dazu war das Ereignis der Geburt auch viel zu unbedeutend. Doch nur wenige Menschen haben schon zu Anfang mitbekommen, dass dieses Kind etwas ganz besonderes sein würde. Als Jesus erwachsen war, da zog er durchs Land und heilte Menschen – Blinde machte er sehend, Aussätzige gesund und Tote erweckte er zum Leben. Den Armen und Verlassenen verkündete er die Botschaft vom Reich Gottes. Häufig sagte er, ehe er die Menschen heilte und ihnen Mut zusprach: „Deine Sünden sind dir vergeben!“ Und trotz allem haben nur wenige Menschen verstanden, dass er der Messias, der Immanuel ist. Viele haben auch seinen Namen nicht verstanden – trotz der Zeichen die er tat. Denn auch den Namen Jesus kann man übersetzen – Jesus heißt „Gott hilft“.
Die Leute haben gesehen was er tat, was sein Name bedeutet – einige haben sich gefreut, waren beeindruckt von ihm, haben begonnen zu glauben, haben sich im Laufe der Zeit selbst einen Namen gegeben, den wir heute noch tragen: den Namen Christ. Dieser Name sollte auch für uns Bedeutung haben, Programm sein für unser Leben – wie der Name Immanuel oder Jesus Bedeutung hatte und Programm war für den, der gekommen ist, uns in seine Nachfolge zu rufen.
Gar oft sagen wir: „Der Name verpflichtet“. Wer einen guten Namen hat, muss dafür sorgen, dass er seinem Namen Ehre macht. Nun, wir haben einen guten Namen – aber sehen wir ihn auch als Verpflichtung, als Programm für unser Leben?
Wir sind Christen – ein zweiter Christus in dieser Welt – jeder von uns! Wir sollen Christus, seine Liebe zu uns weitertragen in diese Welt, zu den Menschen in dieser Welt. Und das sollen wir nicht nur zwischen dem ersten Advent und dem Weihnachtsfest, das sollen wir unser ganzes Leben lang, jeden Tag, jede Stunde. Christus in dieser Welt erfahrbar machen, das bedeutet unser Name. Und ich möchte uns alle ermuntern, wieder das zu tun, was unser Name bedeutet. Denn wer das tut, was sein Name bedeutet, der macht seinem Namen, an-deren Menschen und auch Gott viel Ehre und Freude.
Ich wünsche uns allen einen gesegneten vierten Advent.
Ihr Hubert Treske, Don Bosco Forchheim
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