Volker-Hinniger-Preis 2011 geht an die oberfränkische Malerin Anke Armandi
Die Stadt Bamberg vergibt 2011 zum neunten Mal den Volker-Hinniger-Preis, der seit 1992 alle zwei bzw. seit 2002 alle drei Jahre an junge Künstler oder eng zusammenarbeitende Künstlergruppen von einer Fachjury vergeben wird. Eine Eigenbewerbung für diesen Kunstpreis der Stadt Bamberg ist nicht möglich. Die Jury wählte für den 2011 mit 3.000 Euro dotierten Preis die aus Lichtenfels stammende und in Wien lebende Malerin Anke Armandi aus. Gestiftet wurde der Kunstförderpreis 1990 von Gretel Hinniger, Mutter des 1988 tödlich verunglückten Bamberger Malers VOLKER HINNIGER.
Für die Jury war das vielversprechende und vielgestaltige Ouevre Armandis ausschlaggebend; so ist sie eine hervorragende und kreative Zeichnerin, wie die Serie ihrer Atelierstücke zeigt, in denen sie Blicke in die Ateliers anderer Künstler erlaubt. Ihre Beschäftigung mit politischen Themen in der Werkreihe „Medienbilder“, in denen sie Katastrophen wie den Krieg im Mittleren Osten oder die Naturkatastrophe in New Orleans mit dem langsamen Medium der Malerei schildert, beeindruckte die Jury ebenso. Die fränkischen Wurzeln Armandis, die in ihrer Kunstfigur „Renadde“ (Fränkisch für Renate) sichtbar sind, waren natürlich ein zusätzliches Plus.
Die Verleihung des zum Gedächtnis an VOLKER HINNIGER geschaffenen Förderpreis für junge Kunst 2011 findet am Freitag, den 1.4.2011 um 19.00 Uhr in der Stadtgalerie Bamberg – Villa Dessauer Hainstraße 4 a in Bamberg statt. Gleichzeitig wird eine Ausstellung mit Werken der Preisträgerin Anke Armandi unter dem Titel „Ihre Welt“ eröffnet, die bis zum 22. Mai 2011 in der Stadtgalerie Bamberg – Villa Dessauer zu sehen sein wird.
Anke Armandi wählte den Ausstellungstitel „Ihre Welt“, da sie sich in ihren Arbeiten in die Welt der anderen hinein zu versetzen sucht. Es geht ihr um die Sicht der anderen, „Beirut“ z.B. ist der Versuch, sich dem Geschehen der anderen mittels Fotos aus den Medien anzunähern. Bei den Porträts der Ateliers geht es ihr um die Weltanschauung der Künstler, wie sie ihren Raum und ihre Kunst gestalten. „Renadde“ ist die Weiterentwicklung der Figur „Renate“ aus dem Film von Ludwig Wüst. Anke Armandi hat ihr ein Zimmer eingerichtet, so wie „Renadde“ lebt, mit ihrem Hang zum Kitsch und ihrer Liebe zur fränkischen Heimat.
Vita Anke Armandi
Geboren 1973 in Gießen
1992 Universität Leipzig
1996 – 2001 Akademie der Bildenden Künste, Wien bei Prof. Gunter Damisch
2000 Accademia di Belle Arti, Venedig
2001 Goldene Fügerpreismedaille
2003 Preis des Theodor-Körner-Fond
2009 Filmdebut mit „Koma“ von Ludwig Wüst, siehe www.koma-film.net
Ausstellungen (Auswahl)
2009 CHRISTMAS MIT RENADDE, zusammen mit Casaluce/Geiger und Ludwig Wüst, Atelier Anke Armandi, Wien
Schauspieldebut mit der Rolle der „Renate“ im Film KOMA von Ludwig Wüst, Viennale, Filmfestival Moskau, Reykjavik, Montreal, Hofer Filmfesttage, Saarbrücken, Berlinale European Market, Diagonale Graz
Beteiligung am Projekt Casaluce/Geiger “ WHITE/BIANCO SYNUSI@ # white posthuman actionism „-Architetture del bianco, kuratiert von Vittoria Biasi – GANGEMI EDITORE
2008 “Portrait: Atelier“, INFISSI, evento di arte contemporanea, kuratiert von Associatione Culturale ESTHIA und Eleonora di Erasmo, Rom (EA) (Katalog)
Beteiligung am Projekt Casaluce/Geiger “ WHITE/BIANCO SYNUSI@ # white posthuman actionism “ – per PRIMAVERE DEL BIANCO/SPRINGS IN WHITE, kuratiert von Vittoria Biasi
Lalit Kala Akademi – New Delhi & Rabindranath Tagore Centre – India (Katalog)
2007 „Urbana-mente“, Galleria Anna Osemont,
Albissola Marina,Italien, kuratiert von Alessandra Gagliano Candela
„Künstler auf Landpartie“, Gallery Area 53, Wien
KunStart, Bozen
2006 „Interspazi“, Österreichisches Kulturforum Rom, mit Tillman Kaiser und Martin Pohl
Studio Leander Kaiser, Wien, sommerteam (EA)
Galerie Peithner-Lichtenfels, kuratiert von Leander Kaiser
2004 Galerie Gans (EA), Wien (Katalog) Kunstmagazin Hell, Bruck/Mur
2003 Galerie-Artothek Alte Schmiede, Wien (EA)
2002 Kunstmagazin Hell,Bruck/Mur (EA)
2001 „Junge Malerei weiblich“, Galerie Altnöder, Salzburg
Volker-Hinniger-Preisträger:
1992 Michael Seeling, Essen (Bildhauer) und Künstlergruppe „Das Institut“, Bamberg
(mit Friedolin Kleuderlein, Bernhard Kümmelmann, Hubert Sowa und Tom Eisen)
1994 Jürgen Knubben, Rottweil (Metallbildhauer)
1996 Christine Gruber, Bamberg (Malerin) und Bernd Wagenhäuser, Bamberg (Bildhauer)
1998 Hannes Arnold, Heroldsberg (Bildhauer)
2000 Felicitas Aga, Kronach/London (Malerin)
2002 Wolfgang May, Nürnberg/Wien (Installations- und Performancekünstler)
2005 Justine Otto, Offenbach (Malerin)
2008 Richard Wientzek, Bamberg (Maler)
2011 Anke Armandi, Wien (Malerin)
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