Gedanken eines Franken zum Weihnachtsmarkt
Edz wor ich – rein zufällich – wieder amol auf unserem Weihnachtsmarkt.
Als alter Franke und Forchheimer is natürlich unserer, der „Größte“ und „Schönste“ gemeint.
Und als ich so auf die erste Glühweinbude zusteuer, da seh´ich scho von weitem a bekanntes Gsicht.
Und des red´und dud und gestikuliert wie nur es es kann.
„Es“ is natürlich ein „Er“.
Er ist ein ganz lieber Kerl, einer, den man einfach mögen muß.
Und ich mach´den „Fehler“, ihn anzusprechen.
Er ist seit Urzeiten ein lokal, national und auch international bekannter Musiker. Ob Schlagzeug oder Piano: Er hat´s einfach drauf.
Insider wissen jetzt wahrscheinlich, wen ich meine.
Is ja Wurscht.
Jedenfalls fällt mir sei Hose auf. A echt feiner schwarzer Zwirn.
Ich sag´noch:“Mensch – Ykcul – (Name von der Red. geändert), du hast ja a feine Hose an“.
Und dann erklärt er mir, daß das eine indische Hose ist. Weit ausgeschnitten, wegen der Luftzirkulation und weil er auch nicht frieren will. Und deshalb – zwecks dem Frost – hat er auch eine kurzgeschorene, feinrippartige Kamelhaarunterhose an. Eine lange.
?!
Ich stell´mir im ersten Moment langes, krauses und kratziges Kamelfell vor.
Doch ich werde eines Besseren belehrt.
Auf eben seine einzigartige Weise.
Ungeachtet des Marktes, der brennenden Kerzen, der heimeligen Stimmung (und Kälte!) und der anderen Besucher knöpft er seine Jacke auf, um mir seine Hose in all ihrer Pracht zu zeigen. Und dann: Hose auf, runter bis zu den Knien und Manege frei für die Kamelhaarunterhose!
Und das alles in seiner kindlichscheinenden und absolut offenen und liebenswerten Art.
Und ich hab´mich in keinster Weise geschämt oder verstohlen zu den anderen Besuchern umgeschaut.
Nein – ich war froh und stolz, so einen Freund zu haben.
Und das, mitten auf dem Weihnachtsmarkt.
Oier Weihnachts-Caesar.
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