3000 Neuinfektionen in Deutschland sind zu viel
Zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember erklärt Elisabeth Scharfenberg, Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion für Pflege- und Altenpolitik:
Die Neuinfektion von 3000 Menschen in Deutschland ist weiterhin beunruhigend. Zwar ist es erfreulich, dass Deutschland eine der niedrigsten Raten in Europa aufweist, jedoch stagnieren die Zahlen für Neuinfektionen seit einigen Jahren.
Die Aufklärungsarbeit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und der Deutschen Aids Hilfe durch zielgruppenspezifische Kampanien und Informationen erreichen längst nicht alle potentiellen Personenkreise. 86,5 % der 2007 an AIDS Verstorbenen stammen aus der Personengruppe der 30 – 65 Jährigen, davon 83 % männlichen Geschlechts. Unser Ziel muss es weiterhin sein, die Aufklärungsarbeit voranzutreiben und weitere Neuinfektionen zu verhindern. Denn: Aids ist weiterhin tödlich.
Sich auf diesen Zahlen auszuruhen, setzt angesichts der sich weltweit ausbreitenden Immunkrankheit falsche Signale. Aids ist weiterhin unheilbar und kann nur durch teure, in der dritten Welt oft nicht verfügbare Kombinationstherapien unter Kontrolle gehalten werden. Die Weltgesundheitsorganisation ging für das Jahr 2007 von 2,1 Millionen an Aids verstorbenen Erwachsenen und Kindern aus. Die Virusinfizierten wurden auf 33,2 Millionen und die Neuinfektionen auf 2,5 Millionen geschätzt. Hierbei ist Afrika am stärksten betroffen und weist mit ca. 75 % die weltweit meisten Todesfälle auf.
Die weltweite Entwicklung unterscheidet sich also stark von unserer nationalen. Aufgrund unserer globalen Verantwortung müssen unsere Präventionsinteressen und zur Verfügung stehenden medizinischen Ressourcen auch verstärkt in diese Regionen der Welt gelenkt werden. Unser Solidaritätsgedanke verpflichtet diese Entwicklung nicht einfach nur zu ignorieren.
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