"Modellregion demografische Herausforderung": IHK freut sich über Unterstützung

Horst Seehofer, Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg, CSU-Landesgruppenchef Dr. Hans-Peter Friedrich, die SPD-Landtagsfraktion und viele mehr: Die Liste der Unterstützer für die Idee der IHK für Oberfranken Bayreuth zu einer „Modellregion demografische Herausforderung“ ist lang und geht quer durch alle Parteien. Sogar der Bayerische Landtag wird sich auf Initiative der SPD mit der Idee beschäftigen. „Wir freuen uns über diese Unterstützung. Innerhalb und außerhalb Oberfrankens wird die demografische Herausforderung und zugleich das Potenzial unserer Region offensichtlich wahrgenommen“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Georg Schnelle.

Geburtsstunde der Idee war die Jahrestagung der Europäischen Metropolregion Nürnberg mit dem Thema „Demografischer Wandel“ in Selb. Die IHK für Oberfranken Bayreuth hatte dabei im Sommer des Jahres erstmals die Einrichtung einer „Modellregion demografische Herausforderung“ gefordert. In einer derartigen Modellregion könnten Maßnahmen zur Bewältigung der demografischen Herausforderungen exemplarisch unter „Laborbedingungen“ erprobt werden. Denn die Zahlen sind eindeutig: Oberfranken ist innerhalb Bayerns die am stärksten vom demografischen Wandel betroffene Region.

Die IHK nennt zahlreiche Maßnahmen, die Wirtschaft, Kommunen und Gesellschaft dabei helfen sollen, die Veränderung der Bevölkerungsstruktur zu bewältigen. Die Handlungsfelder reichen vom drohenden Fachkräftemangel, der Veränderung der Absatzmärkte bis hin zur Weiterentwicklung der privaten und öffentlichen Infrastruktur.

Oberfränkische Politiker aller Ebenen reagierten mit großer Zustimmung: Das Papier „passt hervorragend zu den bereits eingeleiteten Schritten“, so Bayreuths Oberbürgermeister Dr. Michael Hohl. Der Statthalter der CSU in Berlin, Dr. Hans-Peter Friedrich ist gerne „…bereit, Ihre Anregungen zu unterstützen“. Und Staatssekretär Hartmut Koschyk stimmt mit der IHK überein „dass sich Oberfranken gerade wegen der besonders vom demografischen Wandel betroffenen Landkreise Wunsiedel, Hof und Kronach als Modellregion geradezu anbietet“. Auch am Kabinettstisch in Berlin hat die Idee der Modellregion mit Bundesminister Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg einen Verfechter gefunden: „Wir wollen alles daran setzen, die Zukunftsperspektiven des heimischen Lebens- und Wirtschaftsraums zu erweitern und Neues zu schaffen.“ Die Vertreterin Oberfrankens in Brüssel, Monika Hohlmeier, teilt die Zielsetzung ebenso: „Es muss uns gelingen, junge Menschen hier zu halten“.
Großen Anklang finden die Vorschläge der IHK bei der SPD. So haben Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke und die Bezirksvorsitzende Anette Kramme ihre Unterstützung signalisiert. Die Sozialdemokraten im Maximilianeum haben das Papier zum Anlass genommen, einen Antrag an den Landtag zu stellen. Und die Abgeordnete Susann Biedefeld würde sich freuen, „wenn Ihre Vorschläge auch in München Gehör fänden“. Parteifreund Dr. Christoph Rabenstein hofft „…dass Ihre konkreten Anregungen bei Ministerpräsident Horst Seehofer auf fruchtbaren Boden fallen.“
Die Hoffnung Rabensteins scheint sich zu erfüllen, denn auch die bayerische Staatskanzlei reagierte auf den Vorstoß der IHK. Bayerns Ministerpräsident Seehofer lobt vor allem die innovativen Ansätze der Idee „Modellregion“: „Ihr Brief belegt eindrucksvoll, welch vielfältige Ansatzpunkte es grundsätzlich gibt, um das Hergebrachte kritisch zu hinterfragen und nach neuen Lösungen zu suchen.“ Seehofer möchte jedenfalls die Ideen in dem Papier nutzen, um im kommenden Jahr „konkrete Topthemen des ländlichen Raums“ zu definieren.

Auch wenn die wohlwollenden Stellungnahmen bereits einen ganzen Ordner füllen: Die IHK will am Ball bleiben. „Unsere Idee hat nur dann eine Chance, wenn wir sie nachhaltig verfolgen und im Dialog mit der Politik immer wieder konkrete Maßnahmen einfordern“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Georg Schnelle.