"Vorurteile waren gestern – heute gilt der 6. Altenbericht"
Elisabeth Scharfenberg MdB, Sprecherin für Alten- und Pflegepolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen erklärt anlässlich der Veröffentlichung des 6. Altenberichts des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend:
Noch immer finden sich altersdiskriminierende Regelungen und Vorurteile in verschiedenen Bereichen des alltäglichen Lebens, gegen die wir uns wehren müssen. Dabei ist genau hinsehen angesagt. Um ein realistisches Altersbild aufzubauen ist die Gesellschaft und jeder Einzelne von uns gefordert die Sicht auf das Alter zu überprüfen. Diese Botschaft des 6. Altenberichts zu „Altersbilder in der Gesellschaft“ sollte unser Handeln in den nächsten Jahren bestimmen.
Auch politischer Handlungsbedarf ist hier angezeigt. Wir dürfen es nicht bei einigen schönen Reden und Öffentlichkeitskampagnen belassen. Wir müssen lernen zu verstehen, dass es das eine „Alter“ nicht gibt. Wir müssen Rücksicht darauf nehmen, dass jeder und jede auf ganz individuelle Weise diese Lebensphase gestaltet. Die Mischung ist also entscheidend. Schutz, wo Schutz gebraucht wird aber nicht bevormundend und überzogen.
Die Altenberichtskommission hat in gewohnter Weise wieder hervorragende Arbeit geleistet und klare Empfehlungen ausgesprochen. Nun gilt es diese zu überprüfen und zu diskutieren. Die Familienministerin Schröder nimmt das zum Anlass um zum Dialog über den 6. Altenbericht aufzurufen. Wir werden diesem Aufruf nachkommen. Wir fordern aber auch, dass die Empfehlungen der Altenberichtskommission berücksichtigt und umgesetzt werden. Das bezieht sich auf Themen wie das Ehrenamt, Bildung bis zur Pflege. In Zeiten des demografischen Wandels muss die Gestaltung des Alter(n)s Chefsache werden. Es gilt Altersbilder an der Realität auszurichten. Für uns Grüne ist ein differenziertes Altersbild Teil des neuen grünen Gesellschaftsvertrags.
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