BN Forchheim: Rote Karte für Atomkonzerne

Aktuelle Preisdebatte „dreiste Verdrehung der Tatsachen“

Der Arbeitskreis des Bund Naturschutz Kreisgruppe (KG) Forchheim für Erneuerbare Energien beschäftigte sich in seiner jüngsten Sitzung unter Vorsitz des KG-Vorsitzenden Heinrich Kattenbeck intensiv mit diesem Thema. Der Bund Naturschutz (BN) sieht in Erneuerbare Energien die Basis für langfristig stabile Strompreise und wirbt intensiv für Umstieg auf Ökostromanbieter und Erneuerbare Energien. 2011 sind dazu mehrere Informationsveranstaltungen auf Kreis- und Ortsebene geplant.

Der BN bleibt dabei, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht den Strompreis erhöht, sondern eine sinnvolle Zukunfsinvestition ist.

BN-Kreisvorsitzender Kattenbeck: „Es ist keine Weisheit des BN, sondern landauf landab bekannt: Die Atomstromanbieter fahren riesige Gewinne ein und diffamieren gleichzeitig die Vergütungen für die Erneuerbaren Energien.“ Deshalb will der BN eine landesweite Kampagne gegen E.ON, RWE, EnWB und Vattenfall starten und die Verbraucher motivieren ihren Stromanbieter zu wechseln. BN-Aufruf: Zeigen sie den vier großen Atomstromkonzernen die rote Karte und gehen sie zu einem Atomenergie-freien Ökostromanbieter heißt die BN-Parole.

Hinweise zu Ökostromanbietern gibt es unter www.atomausstieg-selber-machen.de

Stabile Preise

Die aktuelle Debatte über eine Erhöhung des Strompreises, die angeblich aus einer steigenden Erneuerbaren-Energie-Umlage resultieren sollen, sind in den Augen des Bundes Naturschutz eine dreiste Verdrehung der Tatsachen der großen Stromanbieter. Auch das Bundesumweltministerium stellte 2010 fest, dass die Erneuerbaren Energien keinesfalls der preistreibende Faktor sind.

Der BN stellt fest, die Erneuerbaren Energien haben das Potential, die Strompreise langfristig stabil zu halten. Die Kosten und Preise der fossilen und nuklearen Energieträger hingegen werden in der Zukunft drastisch steigen, da diese zunehmend knapper werden. Nicht zu vergessen ist, dass die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke immense Mengen an zusätzlichem Strom in den Markt drückt. So befürchten die bayerischen Stadtwerke, das dann der Strompreis an der Börse unter Druck gerät und damit Innovationen und Investitionen im Bereich der erneuerbaren Energien erschwert werden.

Der BN appelliert an die Verbraucher zum Schutz des eigenen Geldbeutels, das konsequente Sparen von Energie. Beispiel: Heizkosten durch bessere Wärmedämmung, Fahrverhalten im Straßenverkehr ändern spart Sprit. Genügend andere Hinweise gibt es unter

http://www.bund-naturschutz.de/fakten/energie/energie-sparen/

Schafft Arbeitsplätze

Ein weiteres Argument für die erneuerbaren Energien sind die bis 2010 in Deutschland geschaffenen 340.000 Arbeitsplätze. Zum Vergleich: In der Kernenergie sind nur ca. 35.000 Menschen beschäftigt. Deshalb BN-Kreisvorsitzender: „Die Umlage aus Erneuerbaren Energien ist eine sinnvolle Investition in die Zukunft, die uns stabile und sichere Strompreise garantiert“.

Warum Erneuerbare Energien?

Sie schaffen lokale Wertschöpfung in Bayern, in Franken und vor der Haustür. Die Sonne scheint, der Wind bläst und das Geld bleibt bei uns in der Region. Für fossile Energieträger und für die Rohstoffen der Atomenergie müssen Lieferanten aus Übersee mit Geld aus unserer Heimat bezahlt werden.

Und in Übereinstimmung mit dem BN-Landesverband stellt der BN-Arbeitskreis erneuerbare Energien der Kreisgruppe Forchheim fest: Der Kostenvergleich erneuerbare Energien mit Kohle- und Atomstrom vergleicht Äpfel mit Birnen denn, die Kosten der neuen Wind- und Photovoltaikanlagen  tragen zu Beginn die Betriebskosten und zusätzlich Abschreibung der Investitionskosten. Die bereits abgeschriebenen Altanlagen der Atomkraftwerke tragen nur die Betriebskosten. Würde man die Kosten pro Kilowattstunde Strom aus einem neuen Atomkraftwerk mit Solarstrom vergleichen, dann wäre Solarstrom um die Hälfte billiger.

Zu guter letzt so der BN-Kreisvorsitzende Kattenbeck: „Europa setzt auf Windkraft.“ Windkraft schont die ohnehin schon knappen Ressourcen an fossilen Energieträgern. Und erspart der Umwelt hohe Belastungen. Angesicht der klimatischen Veränderungen eine Aufgabe von hoher Priorität. Seit 1991 wird die Windkraft per Gesetz gefördert und die Vergütung  des umweltfreundlichen Stroms wird gesetzlich für 20 Jahre garantiert. Und zwar zu Festpreisen. Sein Appell: Weg vom Atomstrom hin zum Strom der Erneuerbaren Energien.