„Engagierte Christen sind für unsere Gesellschaft so notwendig wie das tägliche Brot“: Heilige unserer Heimat dienen als Vorbilder

Erzbischof Schick bei der Präsentation des Buches von Dr. Manfred Welker „Kirchenpatrozinien und Heiligenfeste zwischen Aurach, Aisch, Reicher Ebrach und Regnitz“ in der Laufer Mühle am 2. November 2010.

(bbk) „Heilige sind Fenster, durch die die Liebe Gottes in unsere Welt hineinstrahlt. Heilige sind lebendige Beweise, dass Gott sich um seine Menschheit sorgt“, hebt Erzbischof Ludwig Schick die Bedeutung der Heiligen als kraftvolle Botschafter des Wortes Christi hervor, die den Menschen das Hauptgebot der Gottes- und der Nächstenliebe vorleben. Heilige waren und sind Menschen, die sich der Armen, der Kranken, der Behinderten, der Waisenkinder und verwahrlosten Jugendlichen annahmen. Bildung, Krankenpflege, Armenfürsorge gehen auf sie zurück, erinnert Schick.

„Wenn Deutschland von Humanität, Nächstenliebe, Solidarität geprägt ist, dann, weil es Heilige hier gab und gibt. Das Buch, das uns heute vorgestellt wird, macht das deutlich, dankt und hebt dies ins Bewusstsein. Es macht aber auch deutlich, dass wir in Zukunft engagierte Christen und Heilige brauchen. Und das muss uns mit Sorge erfüllen. Wir erleben zurzeit eine Entchristlichung Deutschlands. Wir erleben einen aggressiven Atheismus, einen schleichenden, aber auch zum Teil aggressiven Säkularismus“, mahnt der Bamberger Erzbischof.

Die Teilnahme am kirchlichen Leben gehe immer weiter zurück. Das Wissen um die Inhalte des Christentums schwinde rasant. Es gelte sich die „Risiken und Nebenwirkungen“ der Entchristlichung Deutschlands vor Augen zu halten, fordert Schick. Fortschreitende Entchristlichung und schleichende Endsolidarisierung seien die Folge, warnte der Erzbischof. Nachbarschaftshilfe, Familienzusammenhalt, Generationenverträge und gemeinschaftsstiftendes und gemeinwohlorientiertes Leben von Vereinen – all das sei in Gefahr. Es gebe mehr Gewalt und Intoleranz: „Wenn die Christen ausfallen, wird es unserer Gesellschaft schlechter gehen als heute“, warnte Schick.

Die Besinnung auf die Wurzeln, die Bewahrung der Tradition wie es solche Bücher mittragen, bleibe eine Lebensaufgabe oder wie es der Erzbischof formuliert: „Wer seine Herkunft nicht kennt und schätzt, verspielt seine Zukunft.“