Turkish Airlines Euroleague: Am Mitwoch gegen Mallet und Charleroi
Es sieht so aus, als könnten sie zurzeit nicht verlieren. Die Brose Baskets sind in der Beko BBL nach wie vor ungeschlagen. In der Turkish Airlines Euroleague liegen sie mit einem Sieg und einer Niederlage voll im Soll.
Die nach Ansicht von Head Coach Chris Fleming „unnötige Niederlage“ am ersten Euroleague-Spieltag in Rom (83:65) glichen die oberfränkischen Eurofighter durch einen sensationellen Heimsieg (73:61) gegen Titelaspirant Olympiakos Piräus aus. Sie wollten den Schwung aus diesem Sieg mit ins Spitzenspiel nach Gießen nehmen. Er reichte für drei von vier Viertel. Am vergangenen Sonntag beherrschte der Tabellenführer den Verfolger klar über 30 Spielminuten. Nur mit Nervenstärke pur konnte im letzten Abschnitt eine gefährliche Aufholjagd der Hessen abgefangen werden. Mit 80:81 setzten sich die Brose Baskets erneut in der Beko BBL durch. Fleming: „Ich bin nicht zufrieden damit, dass wir im Schlussviertel sechs Minuten lang ohne Punkt geblieben sind. In dieser Phase haben wir den Ball schlecht bewegt, das werden wir beim nächsten Spiel besser machen.“ Und dieses nächste Spiel steht bereits am Mittwoch (20:30 Uhr/live Sport1+/ab 21:30 auch TV Oberfranken) vor der Tür. Gegner ist der belgische Serienmeister Spirou Basket Charleroi. Der trägt zwar die lustige Comicfigur Spirou, die der große belgische Zeichner André Franquin bekannt gemacht hat, im Logo, zu spaßen ist mit ihm allerdings nicht. Das hat zuletzt vor allem Beko BBL-Ligakonkurrent Alba Berlin erfahren müssen. Die mussten nämlich in dieser Saison beim letztendlich gescheiterten Versuch, sich für die Euroleague zu qualifizieren, zweimal gegen Charleroi antreten. Sie haben mit einem 77:81 und 70:70 den kürzeren gezogen.
In der Gruppenphase ist dem Belgischen Meister, der als direkter Konkurrent der Bamberger für das Erreichen des vierten Tabellenplatzes und damit den Einzug in die nächste Runde gilt, allerdings noch kein Sieg gelungen. Nach einem 73:84 in Malaga und einer 55:64 Heimniederlage gegen Rom hält er die rote Laterne und wird umso gefährlicher sein. Zuviel Bedeutung im Hinblick auf das Erreichen der letzten 16 will Head Coach Chris Fleming dem dritten von insgesamt zehn Gruppenspielen zwar nicht beimessen, aber er sagt auch: „Unsere Gruppe ist zwar momentan relativ ausgeglichen, aber um weiterzukommen, muss man die Heimspiele – zumal gegen einen direkten Konkurrenten – gewinnen. Eine eigene Niederlage würde uns in die schwierige Lage bringen, wieder gegen eines der großen Teams gewinnen zu müssen. Für Charleroi würde die Situation bei einer Niederlage schon sehr schwer.“
Beim letzten Heimspiel gegen Charleroi, in der EuroCup-Saison 2008-2009, sahen die Brose Baskets allerdings nicht gut aus. Mit 65:84 mussten sich die Brose Baskets geschlagen geben und werden aus dieser Niederlage vielleicht noch ein bisschen Extramotivation für die Begegnung am Mittwoch ziehen. Immerhin waren vom diesjährigen Team Predrag Suput – mit 19 Punkten Topscorer – und Karsten Tadda dabei. Auch Daniel Schmidt stand damals für knappe drei Minuten auf dem Feld. Auf belgischer Seite ist noch Center Andre Riddick an Bord. Ihm gelangen in zehn Minuten Spielzeit sieben Punkte.
Mallet ist zurück in Bamberg
In wesentlich besserer Erinnerung dürften die Fans der Brose Baskets allerdings einen Spieler haben, den der Gegner erst zu dieser Saison verpflichtet hat und der dessen Ambitionen in der Euroleague deutlich macht: Demond Mallet. Zur Saison 2004/2005 kam der damals 26 Jahre alte Guard nach Bamberg und spielte sich schnell in die Herzen der Fans. Ein Spielertyp wie ihn die Brose Baskets jetzt wieder im 24 Jahre alten Brian Roberts haben: Ausgestattet mit Siegeswillen, Spielwitz und einer unglaublichen Feuerkraft. Mallet, der bei Spirou die Hauptlast im Spielaufbau trägt, erzielte durchschnittlich 11,5 Punkte pro Spiel und verteilte 3,5 Assists. Dass er als Scorer immer noch brandgefährlich ist, beweisen seine 26 Punkte im Qualifikationsspiel gegen Alba Berlin. Roberts liegt in seiner zweiten internationalen Saison mit 18,5 Punkten derzeit auf Platz fünf der erfolgreichsten Schützen der Euroleague. Ein Wert, der immer noch 0,2 Punkte über der Ausbeute von Demond Mallet in dessen allerdings erster internationaler Saison 2003/2004 für Braunschweig liegt. Roberts verteilte im Schnitt 2,5 Assists pro Spiel an seine Teamkollegen hat aber nach Ansicht vieler Experten, ebenso wie der junge Mallet, seine noch größeren Stärken auf der Position zwei. Mit den Jahren kamen die Titel: Mallet, der mit Bamberg seinen ersten Titel gewann, feierte 2008 mit dem Gewinn des ULEB Cups mit Joventut Badalona seinen größten Erfolg. Keine schlechten Vorzeichen also für den jungen Brian Roberts und keine schlechten Vorzeichen für alle Basketballfans, die sich am Mittwoch auf ein Duell der Spitzenklasse freuen können.
Gute Erinnerungen von Casey Jacobsen
Als einziger Bamberger Spieler spielte Casey Jacobsen bereits in der BBL gegen Mallet. Am 25. März 2007 standen sich die beiden gegenüber. Es war für Mallet kein glücklicher Auftritt im Dress von RheinEnergie Köln. Ungewohnte acht Fahrkarten bei acht Versuchen von der Dreierlinie ließen den einstigen Bamberger Publikumsliebling am Ende auf nur acht Punkte kommen. Sein Team verzeichnete insgesamt nur 33 Punkte. Die von bärenstarker Bamberger Defense geprägte Partie hält noch immer den BBL-Rekord für das Spiel mit den wenigsten Punkten: Bamberg gewann 50:33.
Tickets für das Spiel gegen Spirou Basket Charleroi sind erhältlich auf brosebaskets.de sowie an allem e-tix Vorverkaufstellen. Kartentelefon 0951 – 2 38 37. Radio Bamberg überträgt das Spiel in einer Sportsondersendung in voller Länge live vom Spielfeldrand. Netradio auf radio-bamberg.de.
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