Erzbischof Ludwig Schick ruft zur Feier von Allerheiligen und Allerseelen auf
Bamberger Erzbischof warnt vor „oberflächlicher Spaßkultur“ à la Halloween
(bbk) Der Feiertag Allerheiligen darf nach den Worten von Erzbischof Ludwig Schick nicht zum Halloween-Tag verkommen. „Es ist erschreckend, wie Halloween bei uns zunimmt. Dieser amerikanische Import ist für unsere Kinder und Jugendlichen, aber auch für Erwachsene schädlich. Er fördert irrationalen Aberglauben und die Ängste vor Geistern.“
Halloween verführe zu einer oberflächlichen Spaßkultur und sei unsinnig, sagte Schick. Am Halloween-Tag würden Jahr für Jahr mehr Menschen körperlich und seelisch verletzt und Sachwerte zerstört. Schick erinnerte an das Wort Goethes: ‚Die Geister, die ich rief, die werde ich nicht mehr los.’ Wer sich auf Götter- und Geisterglaube einlässt, entferne sich vom christlichen Glauben, sagte der Bamberger Erzbischof: „Es tut den Menschen gut, wenn sie sich zu dem allwissenden, vernünftigen und liebenden Gott bekennen. Der Glaube an den guten Gott fördert das gute Miteinander der Menschen.“
Erzbischof Schick wies darauf hin, dass Allerheiligen mit unserer christlichen Kultur seit Jahrhunderten zutiefst verbunden sei. Dieses Fest enthalte und vermittle wichtige Botschaften. „Allerheiligen zeigt, dass kein Mensch ein Zufallsprodukt ist, sondern jeder von Gott ins Leben gerufen wurde. Allerheiligen ist Bekenntnis zur Menschenwürde und zum Ewigkeitswert jedes Menschen. Es fordert jeden Menschen auf, sich nach dem Bild und Gleichnis Gottes zu entfalten, entsprechend zu leben und zu handeln.“
Einen weiteren wichtigen Aspekt von Allerheiligen, das mit Allerseelen verbunden ist, sieht der Erzbischof in der Auseinandersetzung mit dem Tod. „Allerheiligen macht darauf aufmerksam, dass der Mensch einmal sterben wird, aber mit allen Menschen in den Himmel kommen soll. Das nimmt dem Tod seinen Schrecken.“ Kritisch äußerte sich Schick dazu, dass der Tod in unserer Gesellschaft verdrängt werde. „Das ist schlecht für den einzelnen Menschen und hat schlimme Folgen für die gesamte Gesellschaft.“ Das Verdrängen des Todes sei Ursache dafür, dass alte und sterbende Menschen allein gelassen werden und keine menschliche Zuwendung erfahren würden.
Schick fordert deswegen, dass gegen Halloween die Inhalte des Festes Allerheiligen gesetzt werden. Deshalb ruft er die Pfarreien und Verbände, vor allen Dingen auch die Jugendverbände auf, am Vorabend von Allerheiligen (31. Oktober), an Allerheiligen und Allerseelen (1. und 2. November) selbst, jugendgerechte Gottesdienste, Diskussionsrunden und Veranstaltungen anzubieten, „in denen Allerheiligen thematisiert wird, um Halloween etwas entgegenzusetzen.“
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