„Jugendgewalt – ein Phänomen unserer Zeit“ – eine Veranstaltung des Kreisverbandes der Freien Wähler Forchheim
Jugendgewalt war das Thema eines Vortragsabends, den der Kreisverband der Freien Wähler Forchheim veranstaltete. Kreisvorsitzender Peter Dorscht konnte neben dem Referenten des Abends, Polizeihauptkommissar und FW-Stadtrat Manfred Hümmer, auch zahlreiche Besucher willkommen heißen.
Neben den unterschiedlichen Erscheinungsformen der Jugendgewalt wie beispielsweise Raub, Nötigung, Freiheitsberaubung und den unterschiedlichen Körperverletzungsdelikten beleuchtete Hümmer auch deren Entwicklung anhand des Mehrjahresvergleiches der Polizeikriminalstatistik und ging bei der Ursachenforschung im Rahmen des Mehrfaktorenansatz insbesondere auf aktuelle Forschungsergebnisse aus den Bereichen Kriminalwissenschaften, Soziologie, Medien und Medizin ein. Einen wesentlichen Einfluss auf die gesellschaftskompatible Entwicklung eines Kindes hätte insbesondere das familiäre Umfeld. Die Art der Konfliktlösung im Elternhaus, das Rollenverständnis Mann/Frau aber auch Bildungsgrad, Sprachkenntnisse, eine konsequente oder inkonsistente Erziehung und die emotionale Tiefe der Eltern-Kind-Bindung seien von entscheidender Bedeutung.
Abschließend betonte Hümmer, dass eine gute Sozialpolitik immer noch die beste Kriminalpolitik sei und Jugendgewalt entgegen der landläufigen Meinung ihre Ursachen weniger in der ethnischen Herkunft habe sondern vielmehr von sozialen, familiären und bildungspolitischen Faktoren abhänge. Im Anschluss an den informativen Vortrag entwickelte sich eine lebhafte, teils kontrovers geführte Diskussion, bei der auch Kritik am bayerischen Schulsystem und der defizitären Integrationspolitik laut wurde.
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