Bambergerin ist Namenspatin für neues E-Netz-Franken und gewinnt Bahncard 100 im Wert von 3.800 Euro
Ein ganzes Jahr gratis Bahnfahren: Dieser Traum wird für eine Bambergerin wahr. Sie hatte den Namen „Franken-Thüringen-Express“ für ein neues Bahn-Netz vorgeschlagen.
„Ich war völlig aus dem Häuschen“, erinnert sich Martina Blanton an den 21. September 2010. Da nämlich klingelte am Nachmittag das Telefon, ein freundlicher Mann outete sich als Bahnmitarbeiter und verkündete eine frohe Botschaft: Die medizinisch-technische Assistentin wurde zur Namenspatin für die Züge des neuen E-Netz-Franken gekürt. Das bringt nicht nur jede Menge Ruhm, sondern auch eine BahnCard 100 im Wert von 3.800 Euro, mit der die Wahl-Bambergerin nun ein ganzes Jahr lang jeden Zug nach Lust und Laune nutzen kann – völlig gratis, an und zu jedem Ort in Deutschland. Dazu gehörte außerdem noch eine Fahrt nach Berlin ins Bombardier-Werk, in dem gerade der erste der geplanten 22 Züge das Licht der Welt erblickte. Martina durfte nicht nur den Zugnamen enthüllen, sondern auch ihre neue BahnCard entgegen nehmen.
Angefangen hatte alles mit einer Aktion der DB Regio, die bei einer Ausschreibung den Betrieb für ein neues Netz gewonnen hatte. Für dieses so genannte „E-Netz-Franken“, das ab Dezember 2011 Direktverbindungen von Nürnberg über Bamberg nach Würzburg, Sonneberg und Jena anbieten wird, brauchte es allerdings einen passenden Produktnamen. Schließlich fährt man lieber mit dem Franken-Thüringen-Express als mit Zug Nummer 6028. Und genau dieser Name war Martina Blanton eingefallen, als sie an einem der heißen Juli-Tage dieses Jahres wieder einmal unterwegs nach Erlangen war und der freundliche Zugbegleiter eine Gewinnspiel-Teilnamekarte reichte. Aufgeschrieben, abgegeben und fast schon wieder vergessen war die Sache für Martina, als zwei Monate später DB-Regio Marketing Referent Markus Brosche bei ihr anrief.
Dazwischen lag ein kompliziertes Auswahlverfahren. Weit über 600 Karten mit ernstzunehmenden Vorschlägen waren bei der Bahn eingetrudelt, aus denen Vertreter von VGN, der Nahverkehrsservicegesellschaft mbH (NVS) und der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) dann eine Vorauswahl trafen. Schließlich mussten die Ideen auf bereits vorhandene Markenrechte und auch ihre Realisierbarkeit geprüft werden. Ein Teilnehmer schlug beispielsweise „Bratwurst-Express“ vor. „Das symbolisiert zwar die Bratwurstvielfalt in der Region – von den kleinen kurzen Nürnberger Bratwürsten zu den dicken langen Thüringer Rostern“ erklärte Markus Brosche von DB Regio, „nur war dieser Aspekt zu speziell für ein Mobilitätsprodukt und konnte deshalb leider nicht berücksichtigt werden.“ In die letzte Runde schafften es dann Namen wie „Main-Regnitz-Saale-Bahn“. Diese Anwärter verschickte die DB Regio dann per Fax an alle Oberbürgermeister und Landräte, die sich als Jury-Mitglied an der Aktion beteiligten und baten um Abstimmung. Das Ergebnis war einhellig: Der „Franken-Thüringen-Express“ sollte es werden.
Allerdings war dieser Name nicht nur Martina Brantons Idee. Auch einige andere waren auf diesen Vorschlag gekommen. So musste das Los entscheiden, und Projektleiter und technischer Geschäftsleiter der DB Regio Uwe Domke spielte Glücksfee. Neben dem Hauptpreis, der BahnCard 100 für die gebürtige Buttenheimerin, gab es auch weitere Preise für die anderen Namensgeber, unter anderem zwei Monatskarten für das neue Netz und zahlreiche Bayern- und Thüringen-Tickets. Natürlich ließen es sich Domke und Brosche nicht nehmen, ihre Gewinnerin nach Berlin zu begleiten, wo nach einer Werksbesichtigung bei Bombardier in Hennigsdorf dann die große Enthüllungszeremonie auf dem Programm stand. Anschließend setzte sich Martina auch gleich hinter das Steuer ihres neuen „Babies“ und probierte schon mal aus, was sie dann in etwa einem Jahr bei der Präsentationsfahrt des Franken-Thüringen-Express selbst machen will: Nämlich Hand an die Steuerhebel legen. Bis dahin wird sie nun viel Gelegenheit zum gedanklichen Üben haben, schließlich fäht sie ja die nächsten zwölf Monate völlig gratis mit dem Zug. Und Ziele hat sie schon genug. Wir wünschen gute Fahrt!
(Markus Raupach)
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