Erzbischof Schick: "Das Kreuz muss in den öffentlichen Räumen bleiben"
(bbk) Erzbischof Schick weist den Vorstoß von bayerischen FDP-Abgeordneten entschieden zurück, Kreuze aus Schulen und öffentlichen Gebäuden zu entfernen. Auf dem Parteitag in Kulmbach am 25./26. September 2010 war diese Forderung erhoben worden. „Wehret den Anfängen“, mahnte Schick eindringlich.
Mit deutlichen Worten hat Erzbischof Ludwig Schick an die Wurzeln der christlich-abendländischen Kultur erinnert und sich gegen jegliche Initiativen aus Politik und Gesellschaft gewandt, das Kreuz aus Klassenzimmern und öffentlichen Gebäuden zu entfernen. „Das Kreuz ist ein Symbol der Liebe, der Versöhnung und Barmherzigkeit, es hat unsere Kultur geprägt. Der Vorstoß, die Kreuze aus unserem öffentlichen Leben zu entfernen, ist ein Verstoß gegen unsere Tradition in Deutschland“, klagte Schick. „Es darf unter keinen Umständen zugelassen werden, dass sich solche Tendenzen breit machen.“ Als Christen müssten wir dafür kämpfen, dass das Kreuz bleibt, gerade im öffentlichen Raum. „Nicht das Belassen, sondern das Entfernen der Kreuze von ihren angestammten Plätzen widerspreche der weltanschaulichen Neutralität des Staates“. Der Erzbischof wörtlich: „Wir würden unsere Geschichte leugnen und unsere Wurzeln kappen, wenn wir zulassen würden, dass die Kreuze entfernt werden.
Das Kreuz und was es symbolisiert, Versöhnung, Barmherzigkeit, Friede und Liebe, sind das Wasser, das unsere Gesellschaft tränkt und ihr Leben schenkt.“ Das könne man auch anderen Religionen und nichtreligiösen Menschen erklären. Er erinnerte dabei auch an den Nationalsozialismus und den Kommunismus im vorigen Jahrhundert; „sie haben die Kreuze aus der Öffentlichkeit entfernt, die Folgen waren schrecklich“, so Schick.
Am 30. September 2010 wies der Bamberger Oberhirte in der Filialkirche Heilig Kreuz in Tiefenstürmig (Dekanat Forchheim) auf die unverzichtbare Bedeutung des Kreuzes hin. An ihm habe Jesus Christus sein Leben für die Menschen hingegeben. Die Christen sollten zu unserer Kirche stehen, ihren Glauben und ihr Christsein pflegen sowie die Werte, Tugenden und Verheißungen des Evangeliums an die eigenen Kinder und Jugendlichen sowie alle Menschen guten Willens weitergeben. „Unser Glaube und unser Christsein“, so Schick, „geben uns ‚Mehr-Wert’ für unser Leben“.
Der Erzbischof ermahnte die Gläubigen, die Bedeutung und Botschaft des Kreuzes zu verstehen und zu leben: die Liebe – und nicht Egoismus, die Versöhnung – und nicht Feindschaft, der Friede – und nicht Streit, die Hilfsbereitschaft – und nicht Eigennutz, der Einsatz für das Gemeinwohl – und nicht egoistische Ansprüche an die Gemeinschaft, müssten die treibenden Kräfte für unser Handeln sein. „Kreuz bedeutet: Mehr geben als nehmen.“
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