Das Weißstorchjahr nähert sich dem Ende
Letzte Zugstörche nützten das schöne Spätsommerwochenende
Gemischte Bilanz bei den bayerischen Störchen, weitere Bestandszunahme aber nur mäßiges Brutergebnis. Die letzten Durchzügler werden schon beobachtet, z.B. ein besenderter Jungstorch aus Schweden bei Erding.
„Über 20 Brutergebnisse fehlen noch, aber die Tendenz ist klar, in Bayern gab es ein gemischtes Weißstorchjahr!“, so Storchenexpertin Oda Wieding vom Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV). Der Brutbestand ist erfreulicherweise weiter leicht angestiegen, ca. 218 Storchenpaare haben ein Nest besetzt, aber einige haben nicht erfolgreich gebrütet. Ursächlich für das nicht so gute Brutergebnis sind Jungenverluste durch die Regenfronten vorwiegend in Südbayern. Daneben gab es wieder Verletzungen beim ersten Ausflug, Todesfälle durch Autos oder Stromleitungen, aber auch ganz erstaunlicherweise zwei besonders späte Bruten in Schwabach und Forchheim (Berufsschule). Deren Junge sind Ende August flügge geworden. Nur eine Woche nach dem ersten Flug haben sich auch diese Nachzügler an den letzten Sonnentagen im September auf die weite Reise ins Winterquartier gemacht, vermutlich zusammen mit den Altstörchen.
Oft fliegen die Jungen früher weg als die Elterntiere, sie finden den Weg instinktiv und schließen sich mit anderen Störchen zu teilweise großen Zugtrupps zusammen. Die bayerischen Störche ziehen dabei teilweise über den Bosporus, die Türkei, Israel, Sinai und Ägypten bis nach Zentral- bzw. Südafrika. Dies ist eine Strecke von bis zu 10.000 km. Etwa die Hälfte unserer Störche zieht aber auch über Frankreich, Spanien und Gibraltar nach Nordafrika. Auch der Jungstorch aus Schweden hat sich am 11.9. auf den Weiterflug gemacht.
Nach Mitte September sind nur noch vereinzelt ein paar Störche zu beobachten. Diese gehören in der Regel zu der zunehmenden Anzahl von Störchen, die nicht mehr bis nach Nordafrika fliegen, sondern den Winter in Spanien verbringen. Einige von ihnen machen sich sehr spät, zum Teil erst im Spätherbst auf den Weg. Um diese Tiere muss man sich also zurzeit noch keine Sorgen machen, sie geben aber auch keine Auskunft über die zukünftigen Wetterentwicklungen.
Neben dieser Bestandsüberwachung ist die Erhaltung und Neuanlage von Nahrungswiesen ein wichtiger Schwerpunkt des gemeinsam von LBV und Landesamt für Umwelt (LfU) jetzt seit über 25 Jahren betriebenen Storchenschutzprogrammes.
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