Das Forum Kultur der Metropolregion Nürnberg kürt Tobias Ott zum „Künstler des Monats“ September
„Kreativist“ – was soll das denn sein? Tobias Ott aus Hof bezeichnet sich selbstbewusst als solchen und ist vielfältig künstlerisch tätig. Seine Liebe gehört den fotografischen Techniken, insbesondere den sogenannten Edeldrucktechniken. Viele Arbeiten entwickeln sich über die Fotografie, kommen von ihr oder führen zu ihr zurück. Natur, Heimat und Vergänglichkeit spielen eine Rolle. Vergänglich können auch seine Arbeiten sein, wenn fotografische Abzüge mit Techniken aus der Frühzeit der Lichtkunst entstehen. Bei verschiedenen alternativen Fotoverfahren ist er ein Meister und bei Fotoabzügen mit Holunder- und anderen Pflanzensäften nimmt er deren Flüchtigkeit in Kauf. Das Gesehene hat Zeit, sich im Kopf des Betrachters festzusetzen – und verschwindet dann einfach nach ein paar Wochen. Ott setzt auf die Kraft der Erinnerung.
Landart und Geocaching stehen auch auf seinem Schaffensplan, wie das Erleben der Natur ihm insgesamt wichtig scheint. Seine Kunstobjekte in der Natur werden fotografisch dokumentiert und mit Geocaching verknüpft – so lockt er Menschen zur künstlerischen Beschäftigung oder zu Erlebnissen in der Natur.
Gefundenes spielt in seinen Arbeiten eine wichtige Rolle – als Abbildung, aber auch ganz real, wenn Objekte montiert werden. Das haptische Erleben für den Betrachter spielt sich bei den sensiblen Fototechniken ihm Kopf ab; wird wirklich, wenn Braille-Schrift auf Bildern auftaucht oder lustvoll in Künstlerbüchern geblättert wird. Diese machen einen wichtigen Teil seines Schaffens aus und werden in niedrigsten Auflagen, selten mehr als 1 bis 3 Stück, angeboten. Sie heißen „Teufelskreis“, „Zur Förderung des jungen Verbrechens“ oder „Transparenz der Gedanken“ und überraschen mit hintergründigem Humor.
Der 1976 geboren Tobias Ott lebt in Hof. Im Brotberuf ist der gelernte Diplom- Betriebswirt als Webdesigner und Fotograf tätig.
Bis 2. Oktober 2010 sind Arbeiten von ihm in der Gruppenausstellung „Kunstverein Erlangen Gruppe + und Kunstverein Hof“ in Erlangen zu sehen. Außerdem bis 3. Oktober 2010 bei der „6. International Contemporary Art“ auf der Plassenburg Kulmbach.
Neueste Kommentare