Erzbischof Schick predigt am Gedenktag des heiligen Pater Maximilian Kolbe in KZ-Gedenkstätte Auschwitz
(bbk) „Der Hass ist keine schöpferische Kraft, die schöpferische Kraft ist die Liebe“. Das war die zentrale Aussage des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick bei der Gedenkfeier zum 69. Todestag des heiligen Franziskanerpaters Maximilian Kolbe in der KZ-Gedenkstätte Auschwitz am vergangenen Samstag (14. August 2010). „Der heilige Maximilian Kolbe kann uns zu einem Leben der Liebe führen und uns so zu Mitarbeitern an der ‚Zivilisation der Liebe’ in Europa und weltweit machen.“
Schick war tief berührt am Festtag des hl. Maximilian Kolbe im polnischen Oswiecim/Auschwitz „in unmittelbarer Nähe zum Hungerbunker, in dem der Märtyrer der Nächstenliebe sein Leben für einen Familienvater opferte, mit polnischen und Christen anderer Nationalitäten die heilige Messe zelebrieren zu dürfen“. Es seien vor allem drei Gefühle, die ihn, Schick, immer wieder ganz besonders berührten, wenn er in Auschwitz ist: „Erschütterung, tiefe Scham sowie zugleich Zuversicht. Es erschüttert mich zutiefst, hier wahrzunehmen, was Menschen anderen Menschen antun können.“ Das unbeschreibliche Leid, das massenhafte und grauenvolle Töten müsse jedem Besucher in Auschwitz so zu Herzen gehen, dass er daraus den festen Vorsatz fasse, alles zu tun, damit so etwas nie wieder geschehe. Die Ereignisse in den Konzentrationslagern erfüllten den Bamberger Erzbischof mit „tiefer Scham“ über den Nationalsozialismus in Deutschland, der im vorigen Jahrhundert unbeschreibliches Leid über unzählige Menschen und ganze Völker gebracht hätte. „Auschwitz ist Tatort und Erinnerungsstätte daran.“ Diese Scham müsse dazu führen, sich für die Würde eines jeden Menschen mit allen Kräften einzusetzen sowie dazu beizutragen, dass die Menschenrechte überall und von allen gewahrt würden. Aber auch die „Zuversicht“ komme in Auschwitz auf, dass nicht Hass und Gewalt, Verbrechen und Untaten, sondern Liebe, die Versöhnung und Frieden bewirke, das letzte Wort habe. „Der hl. Maximilian Kolbe hat das hier in dieser Hölle des Bösen gezeigt. Das kann die ganze Menschheit mit Zuversicht erfüllen.“
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