Auftakt des Netzwerks „Familienbildung“ in der Region Bamberg

Ein starkes Netz für Familien

Angebote der Familienbildung leichter sichtbar und zugänglich zu machen – mit diesem Ziel fand jetzt das Auftakttreffen „Netzwerk Familienbildung“ statt. Im Rahmen ihrer Kooperation Familienregion Bamberg hatten Stadt und Landkreis gemeinsam zu dieser Veranstaltung eingeladen und überwältigende Resonanz erfahren: Über 100 Akteure und Interessierte aus Einrichtungen für Kinder, Nachbarschaftsnetzwerken, Vereinen und Verbänden, aus Politik und öffentlicher Verwaltung waren gekommen, um sich über das Netzwerk zu informieren.

Eine positive Bilanz dieses Auftakts ziehen Ralf Haupt, Sozialreferent der Stadt Bamberg und Uta von Plettenberg, Geschäftsbereichsleiterin für Soziales, Familie, Jugend und Gesundheit am Landratsamt Bamberg: „Die große Teilnehmerzahl zeigt, dass das Thema Familienbildung wichtig ist. Wir bauen nun auf rege Beteiligung, frische Ideen und konstruktive Zusammenarbeit im Netzwerk – für unsere Region und ihre Familien“.

Das Netzwerk Familienbildung ist Teil des Modellprojekts „Familienbildung – Familienstützpunkte“, das in Bamberg als einem der 12 Modellstandorte durchgeführt wird. Das Institut für Familienforschung an der Universität Bamberg (ifb) begleitet das Modellprojekt wissenschaftlich. Dr. Marina Rupp, stellv. Leiterin des Instituts, erläuterte in ihrem Vortrag anschaulich, mit welcher Intention das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen das Modellprojekt fördert. Wichtig sei der Fokus auf präventive Ansätze der Kinder- und Jugendhilfe. Daraus ergebe sich auch ein nötiger Perspektivwechsel: „Ausgangspunkt der Überlegungen sind nicht die Einrichtungen, sondern die Wünsche und der Bedarf der Eltern“, so Dr. Rupp. Langfristiges Ziel sei die Etablierung so genannter Familienstützpunkte, die als Anlaufstelle für Familien selbst Unterstützungsangebote machen und eine besondere Wegweiser- und Vermittlungsfunktion übernehmen.

Zur Umsetzung in der Modellregion Bamberg setzen die Verantwortlichen bewusst auf eine frühe Einbindung der Akteure. So betonte Marianna Jakob, Projektkoordinatorin der Stadt: „Es gibt in Stadt und Landkreis bereits ein vielfältiges Angebot der Familienbildung. Die einzelnen Anbieter leisten sehr gute Arbeit, allerdings weiß man oft wenig voneinander. Ein ganz wichtiges Ziel des Modellprojekts ist deshalb die Vernetzung der Akteure untereinander“. Neben fachlichem Austausch und dem Übertragen von guten Beispielen könnten z. B. neue Wege der Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden und durch das Abgleichen bestehender Angebote könnten Doppelstrukturen und Bedarfslücken vor Ort erkannt und korrigiert werden. Eine besondere Chance des Netzwerks liege darin, Familienbildung neu und visionär zu denken, so Sina Wicht, Generationenbeauftragte und Projektkoordinatorin des Landkreises: „Es gibt in Stadt und Landkreis Bamberg viele Menschen, die Zeit und reiche Lebenserfahrung haben, von denen junge Familien sehr profitieren können. Auch in der Familienbildung wird deshalb die Frage immer wichtiger: Wie können wir diese Menschen gewinnen, wie können wir „Alt und Jung zusammen denken“.

In einem ersten Schritt wird das neu gegründete Netzwerk Familienbildung im September eine umfassende Bestandsaufnahme durchführen: Ein Fragebogen soll alle Angebote erfassen, die Familien im weitesten Sinne dabei helfen, ihre Erziehungsverantwortung wahrzunehmen. Anbieter, die sich an der Erhebung beteiligen möchten, aber nicht an dem Auftakttreffen teilnehmen konnten, können mit Marianne Jakob (marianna.jakob@stadt.bamberg.de) oder Sina Wicht (sina.wicht@lra-ba.bayern.de) Kontakt aufnehmen. Die Ergebnisse der Erhebung werden die Familien der Region nach Abschluss der Bestandsaufnahme im Internetportal www.bamberg-familienfreundlich.de einsehen können.