26-jähriger Bamberger Rauschgifthändler nach zwei Jahren Flucht gefasst
Die hartnäckige Ermittlungsarbeit von Kripo und Staatsanwaltschaft Bamberg führte jetzt zur Festnahme eines oberfränkischen Dealers, der nach dem Widerruf einer Bewährungsstrafe von über einem Jahr wegen Rauschgifthandels seit Sommer 2008 untergetaucht war. Er sitzt seit einigen Tagen in Untersuchungshaft.
Rauschgifthandel in Deutschland und Spanien unter falschen Personalien
Der 26-jährige Bamberger hatte unter falschem Namen an ständig wechselnden Orten im Raum Bamberg, Nürnberg und auch in Spanien Unterschlupf gefunden. Sein Leben im Untergrund finanzierte er durch Handel mit verschiedenen Betäubungsmitteln. Dies wurde ihm letztlich auch zum Verhängnis, da die Rauschgiftfahnder auf diese Weise erste gute Hinweise auf seinen Aufenthaltsort erlangten und der Spur verdeckt folgen konnten. Bei Recherchen in einschlägigen Kreisen verdichteten sich die Indizien, dass der Gesuchte nach wie vor regen Handel mit Betäubungsmitteln betreibt. In Spanien war er mittlerweile deswegen sogar zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Zur Tarnung verwendete er Aliaspersonalien und einen falschen tschechischen Reisepass.
Zwei Dealer aufgespürt und festgenommen
Mit erfahrener Professionalität sorgten die Bamberger Rauschgiftfahnder in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft dafür, dass sich das Fahndungsnetz um den Verdächtigen mehr und mehr zusammen zog und schließlich griffen die Kripo-Experten exakt zum richtigen Zeitpunkt zu. Der 26-Jährige hatte offenbar einen neuen Unterschlupf in Österreich auserkoren und erwartete Mitte Juli noch eine Lieferung Rauschgift von einem 27-jährigen Nürnberger Dealer. Dieser kam allerdings nicht bis zu seinem Abnehmer, sondern wurde von den Kriminalbeamten im nördlichen Landkreis Bamberg bereits erwartet und mit einem halben Kilo Cannabis-Produkten sowie zwölf Gramm Amphetamin geschnappt. Eine Wohnungsdurchsuchung in Nürnberg förderte weitere 650 Gramm Cannabis, mehr als 40 Gramm Amphetamin und einen Gasrevolver ans Tageslicht.
Wenig später hatte dann auch für den gesuchten Bamberger die Flucht ein Ende. Er konnte in der Wohnung eines Freundes überwältigt und festgenommen werden. Überrascht von dieser Polizeiaktion ließ er zwar rasch noch belastendes Beweismaterial durch ein Dachfenster verschwinden, was den versierten Beamten aber natürlich nicht entgangen war. Auf dem Dach sammelten die Fahnder Rauschmittel, eine halbautomatische Gaspistole, einen vierstelligen Betrag Drogengeld und auch den tschechischen Pass wieder ein.
Drei Haftbefehle gegen Dealer und Helferin
Der Ermittlungsrichter folgte den Anträgen der Staatsanwaltschaft Bamberg und erließ sowohl gegen den 26-jährigen Bamberger als auch gegen den 27-jährigen Lieferanten aus Nürnberg Haftbefehl wegen illegalen Handels mit Betäubungsmitteln. Die Männer haben mit empfindlichen Freiheitsstrafen zu rechnen, da beide bereits einschlägig vorbestraft sind.
Ein weiterer Haftbefehl erging gegen die 24-jährige Freundin des Bambergers, die ihn nachweislich bei seinen Rauschgiftgeschäften tatkräftig unterstützt hat.
Der Wohnungsinhaber, der dem flüchtigen Dealer Unterschlupf gab, muss sich zudem in einem Verfahren wegen versuchter Strafvereitelung und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz verantworten.
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