14. Sommeruniversität für Interkulturelle Deutsch-Studien in Bayreuth
(UBT) Sieben Wochen Deutschland – seine Sprache, seine Geschichte, seine Kultur: Mehr als 260 Studierende aus 60 Ländern der Welt werden genau dies bei der 14. Sommeruniversität für Interkulturelle Deutsch-Studien in Bayreuth erleben. Am 1. August nimmt das Sommeruni-Team alle Teilnehmer in Empfang und macht sie mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut, bevor ab dem 3. August das umfassende Kursprogramm beginnt.
„Der Bayreuther Sommeruniversität liegt ein Konzept zugrunde, das auf den wissenschaftlichen Methoden und Erkenntnissen des Faches Interkulturelle Germanistik aufbaut“, betont Martyna Jednak. Denn Sprachvermittlung umfasst in Bayreuth mehr als nur das Erlernen von Vokabeln und Grammatik. Neben der Lektüre und Diskussion literarischer und landeskundlicher Texte wird hier der Vermittlung von Kulturwissen und dem interkulturellen Dialog ein besonders hoher Wert beigemessen. Jeden Tag finden parallel 15 Sprachkurse statt, die alle Niveaustufen des Europäischen Referenzrahmens abdecken. In allen Kursen wird das eigene Kulturwissen der Teilnehmer bewusst reflektiert und als Bereicherung in den Unterricht einbezogen. Auf die speziellen Anforderungen ihrer Lehrtätigkeit bei der Sommeruniversität wurden alle Dozenten im Vorfeld durch eine ganztägige Weiterbildung zur interkulturellen Didaktik „Sprache – Kultur – Vermittlung“ vorbereitet. Alle Dozenten sind deutsche Muttersprachler mit akademischer Ausbildung und langjähriger Erfahrung im Unterrichten von Deutsch als Fremdsprache.
Der Schwerpunkt der Sommeruniversität im September liegt auf der Vorbereitung der Teilnehmer auf einen potenziellen Studienbeginn in Deutschland. Angeboten werden deshalb Spezialkurse zur Einführung in die deutsche Wissenschaftssprache und Kurse zur Prüfungsvorbereitung auf die Oberstufenprüfungen.
Doch damit nicht genug: In beiden Monaten können die Teilnehmer nachmittags in Fachkursen ihr persönliches Fachgebiet aus der deutschen Perspektive kennenlernen: Filmkultur in Deutschland, Europastudien, Recht, Wirtschaft, Musik, Journalismus oder Literatur.
In diesem Sommer wird darüber hinaus erstmals ein zweitägiges Sommerkolleg veranstaltet. Hier können Teilnehmer, die besonderes wissenschaftliches Interesse mitbringen, interdisziplinäre Fragestellungen und Ergebnisse der eigenen Master- oder Promotionsarbeiten mit deutschen Wissenschaftlern diskutieren.
Über das Kursprogramm hinaus bietet das Programm der Sommeruniversität eine große Bandbreite an kulturellen und landeskundlichen Veranstaltungen, die sich zu einem vielschichtigen Bild von Deutschland ergänzen. So stehen Exkursionen nach Dresden, Bamberg und Leipzig sowie zahlreiche Besuche in Bayreuther Museen auf dem Programm. Außerdem gibt es Filmpräsentationen mit anschließender Diskussion, Literaturcafés, Workshops, Seminare, Diskussionen und Vorträge.
Ganz besonders freut sich die Bayreuther Sommeruniversität in diesem Jahr auf den deutschen Schriftsteller Feridun Zaimoglu, der aus seinem Buch „Liebesbrand“ lesen wird. Dieter Strauß, ehemaliger stellvertretender Generalsekretär und Leiter der Goethe Institute u.a. in Santiago de Chile und Paris, wird mit den Teilnehmern über seine langjährigen persönlichen Beziehungen zur Schriftstellerfamilie Mann sprechen.
Das Organisationsteam der Sommeruniversität muss in den kommenden Wochen viel Flexibilität, Einfühlungsvermögen und hohe kommunikative Kompetenz beweisen. „Die Vorbereitung und das Gelingen eines so großen Projektes ist nur in einem eingespielten Team möglich“, sagt Martyna Jednak. Unterstützt wird die Leiterin von ihrer Projektassistentin Viktoria Kaufmann und von Serena Müller, die für die Organisation der Kurse und die Koordination der zahlreichen Dozenten zuständig ist. Bei dem Projekt arbeitet auch ein internationales Prakti-kantenteam. Studierende aus Italien, Polen, Korea, Brasilien, Mazedonien und China sammeln bei der Sommeruniversität ihre ersten Erfahrungen im internationalen Projektmanagement.
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