Demographischer Wandel geht uns alle an – Metropolregion Nürnberg erarbeitet eine gemeinsame Erklärung bei Jahrestagung in Selb
Großes Interesse hat am 23. Juli die Jahrestagung „Demografischer Wandel – Strategien und gute Beispiele in der Metropolregion Nürnberg“ in Selb stattgefunden. Mehr als 180 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft aus der gesamten Metropolregion kamen zur Veranstaltung und haben im Rahmen der Tagung Strategien und Lösungswege im Umgang mit dem demografischen Wandel erarbeitet. Eine gemeinsame Erklärung zum demografischen Wandel in der Metropolregion wird als so genannte „Selber Erklärung“ mit der Jahrestagung auf den Weg gebracht. Diese wird dem Rat der Metropolregion zur Verabschiedung übermittelt.
Der demografische Wandel betrifft alle Teilräume der Metropolregion Nürnberg, wenn auch mit unterschiedlicher Intensität. „Wir brauchen ein Management des demographischen Wandels – ein Management des Schrumpfens, des Älterwerdens, des Vereinzelung und der Zuwanderung“, so Dr. Ulrich Maly, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg und Ratsvorsitzender der Metropolregion. Der stellvertretende Ratsvorsitzende und Bamberger Landrat Dr. Günther Denzler referierte: „Wir werden weniger, vereinzelter, bunter und älter! Aber die Metropolregion ist gut aufgestellt wegen ihrer Polyzentralität und der guten Kooperationsqualität von Stadt und Land.“ Der Wunsiedeler Landrat Dr. Karl Döhler unterstrich, dass der demografische Wandel für einen Landkreis alleine kaum zu bewältigen ist. „Wir brauchen hier auch das Netzwerk der Metropolregion Nürnberg und ihre Stadt-Land-Partnerschaft“, so der Landrat weiter.
Die Auswirkungen des demographischen Wandels sind auch auf dem Arbeitsmarkt der Metropolregion Nürnberg spürbar. Folgerichtig waren auch die IHK Nürnberg für Mittelfranken und die IHK Oberfranken Bayreuth Mitveranstalter der Tagung. „Die Jahrestagung der Metropolregion Nürnberg greift das richtige Thema am richtigen Ort auf. Die Metropolregion kann aus den Entwicklungen in Wunsiedel lernen. Oberfranken kann zur Modellregion des demographischen Wandels in der Metropolregion Nürnberg werden“, so Dr. Hans F. Trunzer, Hauptgeschäftsführer der IHK Bayreuth Oberfranken.
Aus bundesdeutscher Warte beurteilte Prof. Elke Pahl-Weber vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) aus Berlin: „Bevölkerungsentwicklung, Globalisierung und Klimawandel sind Herausforderungen, die wir heute aktiv gestalten können. Wir bereiten selbst die Bedingungen vor, die wir in 20 Jahren als Ältere vorfinden werden. Deshalb brauchen wir ein Leitbild für den demographischen Wandel.“
„Durchgängiges lebensbegleitendes Lernen“ forderte Prof. Lutz Bellmann vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) aus Nürnberg. Dass die Arbeitskräfte in der Metropolregion sich besonders engagiert weiterbilden, belegte der Wissenschaftler durch Daten aus dem aktuellen IAB-Betriebspanel.
Am Nachmittag wurden in fünf Werkstätten 16 gute Beispiele aus der ganzen Metropolregion vorgestellt zu den Themen familienfreundliche Wirtschaft, zukunftsfähige Infrastrukturen, der Ausgleich zwischen den Generationen und Lebensqualität in Stadt und Land.
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