Hochkarätige Referenten beim OTTI-Symposium "Innovationsmotor Mittelstand: Gas geben!"

Forschung und industrielle Umsetzung

Wer den Mittelstand stärken will, muss das Zusammenspiel von Forschung und industrieller Umsetzung fördern. Das ist der Treibstoff für den Innovationsmotor Mittelstand. Interessante Möglichkeiten und Wege dazu zeigt ein Symposium zu dem das Ostbayerische Technologie Transferinstitut, kurz OTTI, und die Handwerkskammer Oberfranken am 16. Juli in Bayreuth laden. „Innovationsmotor Mittelstand: Gas geben!“ lautet das Thema für das hochkarätige Referenten spannende Ansätze bieten. Im Rahmen der Veranstaltung erhält der Mistelgauer Unternehmer Dieter Herrmannsdörfer, Chef und Gründer des Automatisierungsspezialisten HERMOS, den Technologie-Transfer-Preis 2010.

„Innovationen sind gefordert, um die Wirtschaft zu stabilisieren und nachhaltig zu entwickeln“, so OTTI Geschäftsführer Dr. Thomas Luck. Auf welche Unterstützung der Mittelstand dabei bauen kann, ist Schwerpunktthema der Veranstaltung. Es geht dabei um Chancen durch anwendungsorientierte Forschung, die von Unternehmen noch weit intensiver genutzt werden könnten. Zum Beispiel die Produktentwicklung: Sie basiert auf Forschungsergebnissen bei der die industrielle Gemeinschaftsforschung eine ebenso wichtige Rolle spielt wie regionale Forschungsprojekte von Unternehmen mit Universitäten, Hochschulen und Forschungsinstituten. Wie dieses Zusammenspiel funktionieren kann, zeigt Prof. Dr. Stefanie Heiden. Die Hauptgeschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e.V., kurz AiF, verfügt mit ihrer Organisation über ein hoch entwickeltes Netzwerk. Unter dem Leitthema „Innovationen im Spannungsfeld zwischen Forschung und industrieller Umsetzung“ definiert sie Wege Schulter an Schulter mit der Forschung zu einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung.

Schnittstelle zwischen Forschung und industrieller Anwendung

„Den Mittelstand als Motor für Wachstum der Wirtschaft zu unterstützen, heißt sinnvoll zu investieren“, sagt die 43-jährige Mikrobiologin, die vor wenigen Wochen die Leitung des AiF übernahm. Doch damit öffentliche Gelder für Innovationen und Forschung auch an der richtigen Stelle ankommen, dafür brauche es ein starkes Netzwerk wie das der AiF. Dessen Rolle ist es, an der Schnittstelle von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, Brücken zu schlagen zwischen Forschung und industrieller Anwendung. Über die Organisation mit rund 100 industriegetragenen Forschungsvereinigungen fließen rund 300 bis 400 Millionen Euro an öffentliche Mittel jährlich in Projekte zu Gunsten mittelständischer deutscher Unternehmen: „Wir unterstützen den Unternehmer von seiner Idee bis hin zur Implementierung dieser Idee in ein Produkt, in einen Prozess, bis zur greifbaren Realität“, so die Mikrobiologin.

Europa und die Investitionen

Über den Europäischen Sozialfonds in Bayern und sich daraus ergebende Möglichkeiten und Voraussetzungen referiert Georg Moser. Der Ministerialrat im Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung ist gleichzeitig Leiter der Verwaltungsbehörde Europäischer Sozialfonds in Bayern und erster Ansprechpartner beim Thema „Europa und die Investitionen“.

Die Technologieallianz zwischen der HWK Oberfranken, der Uni Bayreuth und der Fraunhofer Projektgruppe steht im Mittelpunkt von Prof. Dr.-Ing Rolf Steinhilper von der Universität Bayreuth und dem stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Bayreuth, Thomas Koller.

Technologieallianz

Das Projekt befasst sich mit Kfz-Service-Engineering, bzw. der Wiederaufbereitung von gebrauchten Teilen in Fahrzeugen, um die unterschiedlichen Lebenszyklen von Fahrzeugteilen besser auszugleichen. „Eine Karosserie hält 12 Jahre, manche elektronischen Teile sind aber nach zwei Jahren schon veraltet. Da geht es vorweg darum, wie der Lebenszyklus vor dem Hintergrund der Energieeffizienz angepasst werden kann“, so Koller. Es geht aber auch darum zu zeigen, wie das konkrete Zusammenspiel zwischen Forschung und industrieller Anwendung funktioniert und durch welche Synergien letztlich beide voneinander profitieren. Auf Kollers Initiative wurde beispielsweise das Projektmanagement „Neue Wege – Neue Welten“ ins Leben gerufen. Prof. Steinhilper ist Professor für umweltgerechte Produktionstechnik und verantwortet seit 2006 auch die Fraunhofer Projektgruppe an der Universität Bayreuth.

Technologie-Transfer-Preis 2010

Im Rahmen des Symposiums erhält der Mistelgauer Unternehmer Dieter Herrmannsdörfer den Technologie-Transfer-Preis 2010. Die Auszeichnung verleiht OTTI für „hervorragende Leistungen auf dem Gebiet des Technologietransfers. In Oberfranken erhielten den hoch angesehenen, seit 1992 verliehenen Preis bereits so innovative Unternehmer wie Manfred Geiß, Vorstandsvorsitzender der Geiss AG in Seßlach, Axel Schnura, Inhaber der Firma ax-lightness in Bayreuth oder Dr.-Ing. E.h. Bernhard Kapp, geschäftsführender Gesellschafter der Werkzeugmaschinenfabrik Coburg.

Herrmannsdörfer, dessen Unternehmen mittlerweile auf neun deutsche und sechs internationale Standorte mit insgesamt rund 350 Mitarbeitern baut, wird ausgezeichnet für seine Kompetenzen und den realisierten Technologietransfer im Bereich der Gebäude-, Industrie- und Umweltautomation. Hierbei entwickelt und installiert die HERMOS AG innovative IT Lösungen für die Systemintegration und Informationsgewinnung in Gebäuden und Industrieanlagen. Die Transparenz der Verbrauchs- und Produktionsdaten bilden die Basis für die Optimierung des Energieeinsatzes und Steigerung der Produktivität. Seine Erfolge reichen von der Automatisierung haustechnischer Zentralanlagen für Heizen, Kühlen und Lüften, oder in der Automatisierung von Maschinen bis hin zum Umweltbereich, etwa bei der Abluftreinigung, der Wasseraufbereitung und der Energieversorgung. Neben dem Schaffen von technischen Werkzeugen hat bei HERMOS auch die zielgerichtete Ausbildung der Menschen einen hohen Stellenwert, so Horst Eggers, Hauptgeschäftsführer der HWK Oberfranken. Paradebeispiel dafür sei seine Initiative für die Fachwirtausbildung für Gebäudemanagement bei der HWK. Der Preis ist mit 4.000 Euro dotiert.

Zeit, Ort, Programm

Freitag, 16. Juli 2010, 15.30 bis 18 Uhr

Ort: Achteckgebäude der Handwerkskammer für Oberfranken in Bayreuth, Äußere Badstr. 24 (nicht HWK- Hauptverwaltung), 2. Stock

15:30-15:45 Uhr Eröffnung und Begrüßung

Dipl.-Ing. Horst Linn, Vorsitzender des Vorstands OTTI e.V. und geschäftsführender Gesellschafter der Linn High Therm GmbH, Eschenfelden; Horst Eggers, Hauptgeschäftsführer der HWK Oberfranken

15:45-16:00 Uhr Verleihung OTTI Technologie-Transfer-Preis 2010

16:00-16:45 Uhr Innovation im Spannungsfeld zwischen Forschung und industrieller Umsetzung

AiF-Netzwerk Schulter an Schulter auf dem Weg zu einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung

Prof. Dr. rer. nat. Stefanie Heiden, Hauptgeschäftsführerin, Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e.V. (AiF), Köln

16:45-17:15 Uhr Europa und die Innovation

  • Finanzierung des Europäischen Sozialfonds in Bayern
  • Neue Arbeit für morgen
  • Möglichkeiten und Voraussetzungen

MR Georg Moser, Ministerialrat, Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen,
Leiter der Verwaltungsbehörde Europäischer Sozialfonds in Bayern

17:15-17:45 Uhr Kfz-Service-Engineering: Technologieallianz HWK Oberfranken – Uni Bayreuth –

Fraunhofer Projektgruppe

Prof. Dr.-Ing. Rolf Steinhilper, Inhaber des Lehrstuhls Umweltgerechte Produktionstechnik an der Universität Bayreuth und Leiter der Fraunhofer Projektgruppe Prozessinnovationen;
Dipl.-Geogr. Thomas Koller, Stellv. Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Oberfranken, Bayreuth

17:45-18:00 Uhr Diskussion

Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Elisabeth Lustenberger
Ostbayerisches Technologie-Transfer-Institut e.V. (OTTI)
Wernerwerkstraße 4, 93049 Regensburg
Telefon: 0941 / 29688-21, E-Mail: elisabeth.lustenberger@otti.de