20. Deutsch-französischer Handwerkskammertag 17. und 18. Juni in Bordeaux
Innovationsförderung: neue Rolle des Handwerks – oberfränkisches Handwerk Vorbild
Oberfranken gilt bundesweit als Vorreiter, was Innovationsförderung betrifft. Deswegen, so Otto Kentzler, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, wurde Oberfranken als Vorbildregion in das Tagungsprogramm des 20. Deutsch- Französischen Handwerkskammertag eingebracht. „Die meisten denken beim Thema Innovation an die Großindustrie oder an Forschungseinrichtungen, dieses Bild entspricht schon lange nicht der Realität“, so HWK. Hauptgeschäftsführer Horst Eggers. Wie unser Projekt „Weltklasse Oberfranken“ aus dem Jahr 2005 gezeigt hat, gibt es auch in Oberfranken Handwerksbetriebe, die in ihrem Bereich Weltmarktführer sind, und viele Handwerksunternehmen, die auch selbst forschen und entwickeln.
Beim Themenkreis Handwerk – Innovation geht es aber nicht nur um diese high- end- Stufe des Handwerks. Handwerksunternehmen haben auch im Wirtschaftsalltag eine große Bedeutung, was Innovation betrifft, so Eggers, und stellte den französischen und deutschen Tagungsteilnehmern die Ergebnisse der Studie der Prognos AG zur Innovationsfunktion des Handwerks in Deutschland vor. Das Ergebnis: Handwerksunternehmen sind Technologiemittler und spielen eine wesentliche Rolle bei der Verbreitung neuer Technologien. Auch Neuentwicklungen aus der Industrie finden erst über das Handwerk zum Endkunden, was beispielsweise für die schnelle Verbreitung effizienter Energieeinsparlösungen von entscheidender Bedeutung ist, betonte Eggers. Außerdem fungiert das Handwerk an der Schnittstelle zwischen Industrie und Anwender als Problemlöser, der passende und individuell auf den Kunden abgestimmte technische Lösungen realisiert, und vorhandene Technologien so modifiziert und weiter entwickelt, dass sie auch angepasst an die Situation vor Ort angewendet werden können.
„Wir müssen in Zukunft den Focus mehr auf die Förderung des Innovationsfähigkeit von Handwerk und Mittelstand richten“, so Eggers abschließend. „Die Tatsache, dass das Handwerk eine entscheidende Rolle im Innovationsprozess spielt, erfordert eine andere und stärkere Einbeziehung des Handwerks in die Innovationsförderung. Die Innovationsfähigkeit von Unternehmen und die Rahmenbedingungen unternehmerischer Tätigkeit stehen heute im Mittelpunkt der Diskussion der Wettbewerbsfähigkeit von Staaten. Das Handwerk leistet mit seiner Aus- und Weiterbildungsstruktur, seiner hohen Qualifikationsbasis und seiner Anwendungskompetenz einen wertvollen Beitrag zur Stärkung dieser Humankapitalbasis. Dies wird bis heute, auch bei der jüngsten OECD- Studie, massiv unterschätzt.“
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