Maschinengemeinschaft arbeitet mit professionellem Sägeautomaten und sägt so sicher und effektiv

Die Land- und forstwirtschaftliche Berufsgenossenschaft Franken und Oberbayern informiert

LBG-Sicherheitsberater Martin Thoma (r) und Dirk Wahl, zuständiger Revierförster am (2.v.r mit Mitgliedern der Rimlas-Wasserknoden

LBG-Sicherheitsberater Martin Thoma (r) und Dirk Wahl, zuständiger Revierförster (2.v.r.) mit Mitgliedern der Rimlas-Wasserknoden

Eine effektive und kostengünstige Lösung haben 18 Land- und Forstwirte für das Problem der sicheren Brennholzaufarbeitung gefunden: Die Mitglieder der Brennholzsägen-gemeinschaft Rimlas-Wasserknoden, einer Maschinengemeinschaft im Raum Bad Berneck, haben ihr Geld zusammengelegt und sich einen professionellen Sägeautomaten gekauft. Dieser ist leistungsfähiger als eine Kreissäge und wird allen Anforderungen an den Arbeitsschutz gerecht. Damit kann nicht nur eine wesentlich größere Menge Holz pro Stunde gesägt werden, auch die Gefahr, ins Sägeblatt zu greifen, wie es bei Arbeiten mit der Kreissäge immer wieder vorkommt, ist praktisch auf Null reduziert.

„Wir gründen eine Maschinengemeinschaft“

„Bei einer Fortbildungsmaßnahme des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, der Land- und forstwirtschaftliche Berufsgenossenschaft, unserer örtlichen Forstbetriebsgemeinschaften beziehungsweise Waldbesitzervereinigungen, und des Maschinen- und Betriebshilferings Bayreuth Pegnitz (MR) sind wir auf die Trommelsäge aufmerksam geworden. Die Leistungsfähigkeit, die Arbeitssicherheit und der geringe Verschleiß der Maschine bei der Arbeit haben uns sofort überzeugt“, erzählt Johannes Scherm, Geschäftsführer des MR und selbst Mitglied in der Brennholzsägengemeinschaft. Die Anschaffungskosten wurden auf mehrere Anteilseigentümer verteilt – die Arbeitsstunden werden jährlich nach einem fairen Schlüssel abgerechnet. Die Basis dafür sind die Einsatzstunden gemäß dem Betriebsstundenzähler“.

Adam Nüssel aus Hohenknoden ist seither dafür verantwortlich, dass die Trommelsäge immer „in Schuss“ ist. Bei ihm ist die Maschine auch untergestellt. Ein Maschinenbegleitbuch, in dem jeweils vermerkt ist, wer die Säge wann und wie lange im Einsatz hatte, hilft ihm bei der Arbeit. Mit einem Schlepper kann der Automat leicht von einem Arbeitseinsatz zum nächsten gezogen werden. In der Gemeinschaft wird sie in einem Umkreis von etwa drei Kilometern bewegt. „Selbst, wenn einmal mehrere Mitglieder der Gemeinschaft das Gerät am selben Tag nutzen wollten, hat es bis jetzt nie Probleme gegeben. Denn da der Automat in so kurzer Zeit große Mengen an Holz zersägt, kann er an einem Tag auch leicht an mehreren Orten eingesetzt werden“, so zeigt die Erfahrung. Die Mitglieder der Gemeinschaft, in der sich vom Vollerwerbslandwirt mit großen eigenen Waldflächen bis hin zum Selbstwerber ohne eigenen Wald die verschiedensten Menschen zusammengefunden haben, sind sich einig: Dass ist die genau die richtige Lösung für uns alle. „Eine Kreissäge hätte pro Person mindestens genauso viel oder mehr gekostet, ohne auch nur annähernd soviel Leistung zu bringen“.

Zeitgewinn mit Sicherheitsplus – die LBG begrüßt solche Profilösungen

Die LBG begrüßt die Anschaffung von solchen Profigeräten in der Land- und Forstwirtschaft. „Sägeautomaten bedeuten für die Nutzer ein erhebliches Plus an Arbeitssicherheit im Vergleich zu üblichen Sägen“, erklärt Martin Thoma, Sicherheitsberater der LBG Franken und Oberbayern. „Unsere Unfallstatistik zeigt, dass jedes Jahr mehrere hundert Menschen allein in Franken und Oberbayern beim Brennholzsägen verunglücken. Die Gründe: unzureichend gesicherte Maschinen, veraltete Technik oder menschliches Fehlverhalten beim Bedienen. Sägeautomaten entsprechen genau den heutigen Anforderungen an Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.“

Damit dies funktioniert, ist es aber unabdingbar, dass jeder, der die Maschine benutzt, eine entsprechende Einweisung erhält. Bei der Maschinengemeinschaft hier wurde diese Einweisung gleich bei der Übergabe durch den Händler durchgeführt. Ein weiteres Plus dieses Sägeautomaten ist die Förderbandtechnik, die das gesägte Holz gleich auf den Hänger oder an die gewünschte Lagerstelle transportiert. Dadurch wird die Arbeit wesentlich leichter. Das ständige Aufheben der Scheite entfällt, damit wird die Wirbelsäule weit weniger belastet.

Vorführung des Sägeautomaten beim Waldbesitzertag am 19. September 2010 in Bayreuth am Infostand der LBG

Der Trommelsägeautomat kann beim Waldbesitzertag in Bayreuth am 19. September besichtigt werden. Dabei ist diese Vorführung nur eine unter vielen! Die Besucher erwartet zum Beispiel außerdem eine interessante Vorführung am Spannungs- und Fälltechniksimulator. Die LBG-Sicherheitsberater zeigen die wesentlichen Vorteile von Sägespaltautomaten im Vergleich zur traditionellen Brennholzaufarbeitung. An verschie-denen Kreissägen wird gezeigt, auf welche Schutzeinrichtungen es ankommt, damit das Sägen unfallfrei vonstatten geht. Sicherheit bei der Waldarbeit steht und fällt mit der persönlichen Schutzausrüstung. Beim Waldbesitzertag In Bayreuth wird dies eindrucksvoll beim Helmtest und bei Schnittschutztests vorgeführt.

Tipps zur sicheren Waldarbeit und zur sicheren Brennholzaufarbeitung

gibt es bei den LBG- Sicherheitsberatern unter der Telefonnummer 0921/603-345 oder im Internet unter
http://www.lsv.de/fob/01aktuell/aktuell03/index.html