Ältestenrat spricht sich für die Mahnmale gegen Kriegsopfer und Naziverfolgung aus
„Mahnmale sind wichtige Zeitdokumente“
Der Ältestenrat der Stadt Bamberg hat sich für den Erhalt der Mahnmale gegen Kriegsopfer und Naziverfolgung, auf der Unteren Brücke ausgesprochen. „Beide Mahnmale sind wichtige Zeitdokumente“, so Oberbürgermeister Andreas Starke. Außerdem sei die umstrittene „Kriegsopfer-Tafel“ immer in Zusammenhang mit der Mahntafel für die Opfer des Nationalsozialismus zu sehen. „Die neue Tafel ergänzt die alte und soll auch deren Text relativieren“, betont Starke. Bereits seit 1987 wird, aufgrund einer Initiative der SPD und des damaligen Kreisvorsitzenden Dieter Weinsheimer, jeweils am 8. Mai eine Gedenkveranstaltung anläßlich des Kriegsendes durchgeführt, bei dem ein Kranz niedergelegt wird und Vertreter der ursprünglichen Mahnmalinitiative sprechen.
Die auf der rechten Seite des Rathauszuganges angebrachte Sandsteintafel aus dem Jahr 1957 soll das Gedächtnis an die Gefallenen und Vermißten des 2. Weltkrieges wachhalten. Nach dem Willen der damaligen Initiatoren, darunter der damalige Oberbürgermeister und Ehrenbürger Luitpold Weegmann, selbst Verfolgter des Regimes der Nationalsozialisten, soll sie heutige und kommende Generationen an die Grausamkeit des 2. Weltkriegs erinnern. Konkret erinnert die Tafel an 1992 gefallene Soldaten, an 242 Frauen, Männer und Kinder, die während der Bombenangriffe sterben mußten und an 1642 vermisste Bambergerinnen und Bamberger. Die gewählte Darstellung hat in den vergangenen Jahren immer wieder für Diskussionsstoff gesorgt.
Beinahe 30 Jahre später wurde eine Mahnmal-Initiative, bestehend aus Mitgliedern nahezu aller politischen Gruppierungen vor Ort, einer Reihe von Universitätsprofessoren, antifaschistischer sowie christlicher und jüdischer Vereinigungen, ins Leben gerufen, um anläßlich der 40-jährigen Beendigung des 2. Weltkrieges ein Mahnmal gegen die Naziverfolgung zu errichten. Die etwa einen Quadratmeter umfassende Gedenktafel wurde vom Bamberger Künstler Bernd Wagenhäuser gestaltet.
Das Ergebnis ist die links des westlichen Rathauseinganges angebrachte Bronzetafel aus dem Jahr 1986 mit der Aufschrift: „Zum Gedenken an die jüdischen Mitbürger und alle, die während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft Widerstand geleistet haben, mißachtet, verfolgt und ermordet wurden.“
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