Ausstellung in Bamberg: Porzellan aus Meißen am russischen Zarenhof
Vortrag im Rahmen der Ausstellung „Im Fokus: 300 Jahre Meißen“
Donnerstag, 10. Juni 2010 um 19:00 Uhr
Sammlung Ludwig Bamberg im Alten Rathaus, Rokokosaal
In ihrem Vortrag beleuchtet Tamara Nossovitch die herausragende Bedeutung des Meißener Porzellans für die russische Kultur. Früh schon wusste man in Russland den materiellen Wert, die künstlerische Schönheit und Eleganz des Meißener Porzellans und den symbolischen Wert des „weißen Goldes“ zu schätzen. Seit den 1720er Jahren gelangte Meißener Porzellan als diplomatische Geschenke an den russischen Zarenhof. Die erlesenen Stücke lösten nicht nur umfangreiche Bestellungen von russischer Seite in Meißen aus, sondern weckten den Wunsch nach einer eigenen Porzellanherstellung. Die Gründung der Kaiserlichen Porzellanmanufaktur in St. Petersburg ist eng mit der ältesten europäischen Porzellanmanufaktur verbunden. Der besondere Charme des Meißener Porzellans und die Kreativität seiner Schöpfer bezauberten die kulturelle Elite Russlands im Verlauf des gesamten 18. Jahrhunderts, aber auch darüber hinaus.
Tamara Nossovitch, Kunsthistorikerin und Spezialistin für Porzellan, ist stellvertretende Generaldirektorin des weltberühmten Museum-Reservates „Peterhof“ bei St. Petersburg. Die am Finnischen Meerbusen gelegene, von Peter I. initiierte und von seinen Nachfolgern und Nachfolgerinnen auf dem russischen Thron ausgebaute Residenz hat viel zu bieten. Unter den reichen Sammlungsbeständen von Peterhof kommt der in Qualität und Umfang einzigartigen Porzellansammlung, die an verschiedenen Orten im Park mit ständigen Sonderausstellungen präsent ist, ein besonderer Stellenwert zu.
Infos zur Ausstellung
Im Fokus: 300 Jahre Meißen – Glanzstücke der Sammlung Ludwig Bamberg
Zum 300jährigen Jubiläum der Manufaktur Meißen wurde die im Alten Rathaus gezeigte Sammlung Ludwig – eine der bedeutendsten privaten Porzellan- und Fayencesammlungen – um bisher selten bis nie gezeigte Exponate erweitert.
Alte bekannte und beliebte Glanzstücke treffen hierbei auf neue, bezaubernde Exponate und bieten gemeinsam einen hervorragenden Überblick über die Produktion der Meißener Manufaktur im 18. Jahrhundert. Dem Betrachter öffnet sich ein Einblick in die ungeheure Kreativität dieser Schaffensperiode. In kürzester Zeit wurden technologische Probleme in der Herstellung bewältigt und völlig neue Geschirrformen entworfen die sowohl ästhetischen als auch funktionalen Ansprüchen genügen mussten. Auffälligstes Merkmal dieser Zeit ist allerdings die unglaubliche Vielfalt an Dekoren, Formen und Figuren, die sich, um nur einige zu nennen, in zahlreichen Vasen, Tischbrunnen, Tafelaufsätzen, Schaugerichten und Tierplastiken widerspiegelt.
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