Der neue Erzbischof verewigt sich im Goldenen Buch der Stadt Bamberg
„Es ist ein Privileg, seit nunmehr zehn Jahren wieder in dieser wunderschönen Stadt wohnen und arbeiten, hier leben zu dürfen. Ich bin sehr dankbar dafür.“ Mit diesem Bekenntnis zu Bamberg trug sich Erzbischof Herwig Gössl am Dienstag ins Goldene Buch der Stadt Bamberg ein. „Ich darf Ihnen im Namen der Stadt Bamberg viel Erfolg als Erzbischof wünschen und stets eine glückliche Hand bei der Wahrnehmung ihrer wichtigen Aufgaben“, betonte Oberbürgermeister Andreas Starke bei der Feierstunde im Rokokosaal des Alten Rathauses.
Erst zwei Monate ist es her, dass der 57-jährige, gebürtige Münchner im Dom in sein neues Amt eingeführt wurde. Als Novizen betrachtet Starke den Chef am Domberg allerdings nicht, schließlich bringe er beste Voraussetzungen mit, um sein Amt gut ausüben zu können: „Sie sind kein Unbekannter, sie haben schon viele Erfahrungen hier gesammelt. Durch ihre Funktion als Weihbischof kennen sie die Diözese wie ihre Westentasche.“ In Anwesenheit von Vertreterinnen und Vertretern der Stadtratsfraktionen, von Führungskräften der Stadt, von MdB Andreas Schwarz und MdB Thomas Silberhorn sowie vom stellvertretenden Landrat Bruno Kellner lobte der Oberbürgermeister die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und Erzbistum, die es schon seit Jahrzehnten gebe. Starke hob die „seelsorgerische und soziale“ Bedeutung der Kirche in Bamberg hervor, denn „viele Leistungen in der Stadt wären nicht möglich ohne das hilfreiche Engagement der Erzdiözese“. So werden allein 26 von insgesamt 54 Kindertageseinrichtungen und drei große Pflegeeinrichtungen von der katholischen Kirche betrieben. Mit Freude hat der OB vernommen, dass der neue Erzbischof als Mutmacher wirken wolle. Dies sei der richtige Ansatz. „In der heutigen Zeit bieten unsere Kirchen die notwendige Orientierung. Gerade in einer auseinanderdriftenden Gesellschaft, die sehr auf den Zusammenhalt angewiesen ist“, betonte Starke.
„Zum Wohl der Stadt wirken“
Gössl stimmte dem OB in seinem Grußwort ausdrücklich zu, als er sagte: „„Wir müssen dem Hass und der Hetze etwas entgegensetzen, die nicht nur im digitalen Netz, sondern auch im täglichen Umgang miteinander immer brutaler um sich greifen.“ Für die Einladung, sich im Goldenen Buch der Stadt Bamberg verewigen zu dürfen, dankte er herzlich. Er wertete dies als Zeichen dafür, „wie in Bamberg in einem guten Miteinander von Kirche und Kommune Probleme angegangen und Lösungen gesucht werden zum Wohl der Stadt und ihrer Bewohnerinnen und Bewohner. Möge nach diesem feierlichen Auftakt unser gemeinsamer Weg in guter Weise weitergegangen werden, in großer Offenheit und mit viel Vertrauen.“ Dieses gute Miteinander sei aber keine Selbstverständlichkeit, es gelte vielmehr, „sich immer wieder neu miteinander auf den Weg zu machen, miteinander zu sprechen, zu diskutieren, vielleicht auch mal zu streiten, aber nie um des Rechthabens willen, sondern immer zum Wohl der Stadt und der Menschen, die hier leben.“ In diesem Sinn möchte er gerne wirken in „dieser unserer Stadt Bamberg“.
Oberbürgermeister Starke übergab zur Erinnerung an den besonderen Tag einen Faksimile-Druck der „Bamberger Apokalypse“, ein bunt bebildertes, rund 1000 Jahre altes Werk, das sich im Original in der Staatsbibliothek Bamberg befindet.
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