Bund Naturschutz Bamberg informiert zur Europawahl 2024
Umwelt-, Klima- und Naturschutz werden auf EU-Ebene entschieden – deshalb entscheiden die Bürger und Bürgerinnen am 09. Juni auch über die grüne Zukunft Europas. Der BN fordert, dass Schutzgebiete erhalten bleiben müssen, Grenzwerte eingehalten werden müssen und Klimaschutz vorangetrieben werden muss. Standards im Natur- und Umweltschutz dürfen nicht aufgeweicht werden.
Die Europawahl am 09. Juni 2024 ist für den Schutz von Natur, Klima, Luft, Böden und Gewässer von entscheidender Bedeutung. So ist beispielsweise das europäische Schutzgebietssystem der Flora-Fauna-Habitat-Gebiete grundlegend für den Naturschutz. „Allein in Bayern haben wir auf gut 11 Prozent der Landesfläche FFH-Gebeite. Das ist unser europäisches Naturerbe“, so Erich Spranger von der BN-Kreisgruppe Bamberg. „In Stadt und Landkreis sind es 16 Gebiete, die sich teilweise über mehrere Teilflächen hinweg erstrecken.“ Hierzu gehören zum Beispiel die großflächigen, naturnahen Buchenwälder im oberen Steigerwald sowie am Albtrauf, Teilbereiche der Flussläufe mit angrenzendem artenreichen Grünland von Aurach, Regnitz, Main, Itz und Baunach, strukturreiche Kulturlandschaften wie der Krayberg bei Baunach und die Wiesen um die Altenburg.
„Neben den Schutzgebieten gibt es auch für viele andere Bereiche wichtige Vorgaben und Schutzziele der EU, die unsere fränkische Natur, unsere Lebensqualität und unsere Lebensgrundlagen vor Ort sichern“, so Spranger. Das sind insbesondere Grenzwerte für Klimaschutz und Luftreinhaltung, zur Wasserqualität, zur Qualität der Böden oder zur Reduzierung von Abfall. Rund 80 Prozent der Umweltgesetzgebung hat ihren Ursprung in Brüssel. Auch wenn dem BN die Grenz- und Zielwerte nicht immer hoch genug sind, sind sie immens wichtig: „Ohne diese europaweiten Vorgaben wären die Fortschritte im Natur- und Umweltschutz auch in Deutschland deutlich geringer.“ Die EU-Vorgaben wirken vor Ort und haben zum Beispiel zu dringend nötigen Maßnahmen zum Schutz der Luft vor gesundheitsschädlichen Stickoxiden oder des Trinkwassers vor gesundheitsschädlichem Nitrat geführt.
Natur, Klima oder Wasser kennen keine Grenzen, daher sind die länderübergreifenden Vorgaben so wichtig. „Wir müssen in Europa gemeinsam handeln, um das Klima zu schützen und den Rückgang der Artenvielfalt zu stoppen“, appelliert Richard Mergner, Vorsitzender des BUND Naturschutz in Bayern. „Das Europaparlament entscheidet maßgeblich bei Natur-, Klima- und Umweltthemen mit. Wählen ist daher nicht nur unsere demokratische Pflicht, sondern auch eine Chance für die Menschen, die sich für den Erhalt unserer Natur und der Rettung des Klimas engagieren. Das ist jetzt umso wichtiger, da deutschland- und europaweit EU-kritische Parteien, die auch die Umweltvorgaben schwächen wollen, auf dem Vormarsch sind“, so Mergner weiter.
Das nächste Europa-Parlament hat große Aufgaben: Es muss bestehende Standards im Natur- und Umweltschutz gegen Widerstände verteidigen, es muss die Ziele beispielsweise beim Klimaschutz höher setzen und es muss bei der Agrar- und Handelspolitik umsteuern. Denn in diesen beiden Politik-Bereichen wird bisher das Interesse von Großkonzernen und der Agrarindustrie über die Interessen der Verbraucher und das Ziel der Nachhaltigkeit gestellt.
„Wo die EU derzeit den Schutz unserer natürlichen Ressourcen verfehlt, brauchen wir Abgeordnete im Parlament, die hier umsteuern und sich für die nötigen Veränderungen einsetzen“, so Martin Geilhufe, Landesbeauftragter des BUND Naturschutz. „Die Förderungen im Agrarsektor dürfen beispielsweise nicht weiterhin hauptsächlich an die Größe des Betriebs gekoppelt werden, sondern daran ob die Landwirte nach nachhaltigen und ökologischen Standards wirtschaften“.
Am 09. Juni ist Europawahl und der BUND Naturschutz möchte die Menschen motivieren zur Wahl zu gehen und für ein demokratisches Europa, das unsere Umwelt, Natur und das Klima schützt, abzustimmen. Nicht zuletzt ist die EU auch ein Garant für Frieden und Zivilgesellschaft.
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