Auf­takt­er­folg für Seu­bels­dor­fer U12 bei der Baye­ri­schen Mann­schafts­mei­ster­schaft der Jugend

Jonathan Hewera (rechts hinten) und Moritz Fiedler (rechts vorne) hochkonzentriert im Match gegen Erlangen. © Matthias Bergmann
Jonathan Hewera (rechts hinten) und Moritz Fiedler (rechts vorne) hochkonzentriert im Match gegen Erlangen. © Matthias Bergmann

Feu­er­pro­be in der Königsklasse

Für Jugend­schach ist die Baye­ri­sche Mann­schafts­mei­ster­schaft eine Feu­er­pro­be in der Königs­klas­se. Im Pyra­mi­den­sy­stem spie­len jeweils vier Teams gegen­ein­an­der, von denen nur die zwei besten wei­ter­kom­men. Am 27. April begrüß­te die U12 des Schach­ver­ein Seu­bels­dorf zum Auf­takt den VfB Ein­berg, den SK Schwein­furt und den SC Erlan­gen im hei­mi­schen Ver­eins­heim des TV Ober­wal­len­stadt. Jona­than Hewera, Moritz Fied­ler, Juli­an Schmuck und Jan Hoff­mann hat­ten unter Mat­thi­as Berg­mann hart geübt, doch wirk­te der Auf­marsch von Talen­ten mit teil­wei­se deut­lich höhe­ren Wer­tungs­zah­len beeindruckend.

In der ersten Run­de for­der­ten die Schwein­fur­ter den Gast­ge­ber stark her­aus. Hewera spiel­te geist­reich auf Matt und Mate­ri­al­ge­winn, ver­lor jedoch durch ein Über­se­hen die Qua­li­tät und muss­te nach lan­ger Gegen­wehr auf­ge­ben. Schmucks Geg­ner kann­te das Schla­gen „en pas­sant“ nicht und ver­schaff­te Schmuck so einen Frei­bau­ern. Schmuck konn­te ihn aber nicht hal­ten und kam im Bau­ern­end­spiel sogar noch unter die Räder.

Trotz 0:2‑Rückstand ret­te­ten Fied­ler und Hoff­mann einen Mann­schafts­punkt: Fied­ler knöpf­te sei­nem Kon­tra­hen­ten immer mehr Figu­ren ab und kam zu einem siche­ren Sieg. Hoff­manns beherz­ter Mat­t­an­griff sah sich schon nach weni­gen Zügen vom Erfolg gekrönt.

Danach ging es in der zwei­ten Run­de gegen Ein­berg schon um Alles oder Nichts. Durch druck­vol­les Spiel ver­wirr­te Hewera sei­nen Geg­ner so, dass die­ser zwei unmög­li­che Züge mach­te und dafür, in bereits ver­lo­re­ner Stel­lung, „genullt“ wur­de. Schmuck ließ es nach einem Figu­ren­ge­winn ruhig ange­hen, schlug jedoch blitz­schnell zu, als sein Geg­ner die eige­ne Königs­stel­lung schwäch­te, und setz­te mit schwung­vol­lem Läu­fer­op­fer Matt. Gegen­läu­fig dazu büß­te Fied­ler zuerst Mate­ri­al ein, fand aber durch tak­ti­sche Sti­che ins Spiel zurück und konn­te eben­falls den geg­ne­ri­schen König zur Strecke brin­gen. Hewera besie­gel­te in über­le­ge­ner Stel­lung Unent­schie­den, um etwas Kraft zu sparen.

Denn in der drit­ten und letz­ten Run­de war­te­te der här­te­ste Geg­ner auf die Seu­bels­dor­fer: Der SC Erlan­gen hat­te die ersten bei­den Durch­gän­ge mit 3:1 gewon­nen und lag im Schnitt 200 Wer­tungs­punk­te über den Gastgebern.

Hewera maß sich an Brett 1 sogar mit einem 300 Punk­te stär­ke­ren „Schwer­ge­wicht“, brach­te sei­nen Kon­tra­hen­ten durch eine aus­ge­fal­le­ne Eröff­nung aber gehö­rig ins Schwit­zen. Zwi­schen­durch hat­te Hewera sogar einen Mehr­bau­ern und das freie­re Spiel. Nach Unge­nau­ig­kei­ten über­sah er aller­dings, dass ein feind­li­cher Turm inzwi­schen ent­fes­selt war und ihn jäh matt­set­zen konnte.

Auch an Brett 2 hieß es zunächst „Vor­teil für Seu­bels­dorf“, da Fied­ler einen Bau­ern gewon­nen hat­te. Indes­sen unter­schätz­te er einen geg­ne­ri­schen Läu­fer, der nicht nur den Bau­ern zurück­ge­wann, son­dern sich auch noch einen gan­zen Turm schnapp­te, was die Par­tie aus­sichts­los machte.

An Brett 3 zeig­te Schmuck her­vor­ra­gen­des Eröff­nungs­ver­ständ­nis, das ihm dabei half, ein erziel­tes mate­ri­el­les Über­ge­wicht auch sicher zu ver­wer­ten. Nun hing alles an der wech­sel­haf­ten Par­tie von Hoff­mann an Brett 3: Bald eine Figur im Rück­stand, hielt er dem Druck stand und fing sei­ner­seits einen ver­irr­ten Sprin­ger ein, ja erreich­te sogar ein vor­teil­haf­tes Turm­end­spiel. Der erfah­re­ne Geg­ner ret­te­te sich nach eini­gen Aben­teu­ern dann doch in ein Unent­schie­den. Die nomi­nell über­ra­gen­den Erlan­ger setz­ten sich also mit 1,5:2,5 denk­bar knapp durch, was das enor­me Poten­zi­al der „jun­gen Wil­den“ von Seu­bels­dorf zeigt.

Ihr Ein­satz lohn­te sich zudem nicht nur mora­lisch, son­dern auch sport­lich: Mit einem Brett­punkt Vor­sprung vor Schwein­furt kamen sie auf den zwei­ten Platz die­ses Umgangs und qua­li­fi­zier­ten sich damit für die näch­sten drei Run­den im Mai.

Gro­bes Lob aller Betei­lig­ten galt den Hel­fe­rin­nen und Hel­fern, die das Match bestens bewir­te­ten und für den den immer wie­der nöti­gen Bei­stand sorgten.

Uwe Voigt

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